Frühjahrsakademie 2021: Teilhabe älterer Menschen im Sozialraum digital ermöglichen?! - Ideen und Projekte aus der Seniorenarbeit vor Ort
am 17. bis 19. März 2021
Dokumentation
Die Beiträge zur Dokumentation der Veranstaltung werden auf einer gesonderten Seite bereitgestellt.
digital
Aktualisiertes Programmheft (Stand vom 8. März 2021): PDF-Datei | Technischer Leitfaden für Teilnehmenden: PDF-Datei
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Die Frühjahrsakademie 2021 ist, so wie viele andere Veranstaltungen, eine etwas andere in Zeiten der Pandemie.
An diesem Datum vor fast genau einem Jahr traten die ersten Kontaktbeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie in Kraft und veränderten von heute auf morgen das Leben der Menschen – auch der Älteren in Nordrhein-Westfalen. An vielen Orten wurden spontane Hilfsangebote ins Leben gerufen. Träger, Organisationen und Initiativen versuchten, digitale Brücken zu bauen, um wenigstens mit einem Teil des Klientels in Kontakt zu bleiben.
In diesem Verlauf wurde mit einem Mal das Telefon wieder das wichtigste Instrument im Sozialraum, um diejenigen älteren Menschen zu erreichen, die dringend Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigten. Denn allen Statistiken zum Trotz wurde plötzlich deutlich, wie weit die Schere wirklich auseinanderklafft. Sowohl die meisten Organisationen wie auch die älteren Menschen waren auf die herausfordernde Zeit der Pandemie nicht vorbereitet.
Trotz aller Widrigkeiten entstanden an vielen Orten neue Initiativen, die es schafften, digitale Werkzeuge sinnstiftend einzuführen, Menschen begannen ihre Erzählkreise per Videokonferenz abzuhalten, Hilfsdienste wurden per E-Mail organisiert, Messenger erhielten zur Organisation von Bringdiensten eine neue Bedeutung.
Wir werden diese Entwicklung nicht mehr zurückdrehen können. Wir müssen nach vorne schauen. Wenn wir etwas daraus gelernt haben, ist es, dass wir viel mehr älteren Menschen diese Türen in die digitale Welt öffnen sollten. Nicht um der Technik willen, sondern mit dem Ziel, sie an den Aktivitäten vor Ort teilhaben zu lassen, die Möglichkeiten zu nutzen und neue Angebote in hybrider Form zu entwickeln. Wir alle haben noch viel zu lernen.
Viele Initiativen in NRW sind bereits seit mehreren Jahren dabei, Ältere beim Einstieg in die digitale Welt zu begleiten. Dieses Engagement ist hoch anzurechnen und hat der einen oder dem anderen sicherlich geholfen, diese Zeit besser zu überbrücken. Doch es sind bei weitem noch nicht genug Unterstützungsangebote. Mit dieser Frühjahrsakademie möchten wir Impulse setzen, wo und wie sich Organisationen und Menschen engagieren können, wie sich bürgerschaftliches Engagement in digitalen Arbeitsfeldern verändert und wie uns Technik dabei behilflich sein wird, neue reale soziale Netzwerke im Quartier zu stiften.
Der Achte Altersbericht der Bundesregierung mit dem Titel „Ältere Menschen und Digitalisierung“ gibt uns viele Hinweise und Argumente an die Hand, warum und was wir tun können. Aber die Akteure und Engagierte vor Ort benötigen dabei Unterstützung auf allen Ebenen.
Auch wenn der Rahmen in diesem Jahr etwas kleiner ausfällt, ist dies der Situation und nicht dem Bedarf geschuldet.
Bleiben Sie gesund!
Daniel Hoffmann / Christine Freymuth
16. März 2021
Technik-Test mit interessierten Teilnehmenden (16-17 Uhr) und paralleler Telefon-Hotline.
Mittwoch, 17. März
09.00 Opening/Techniktest
09.30 Eröffnung mit Board und Landkarte
09.45 Begrüßung durch Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
10.00 Impulsvortrag: Digitalisierung für alle – Illusion oder realistische Perspektive?, Dr. Serge Embacher, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement
10.45 Kurze Pause
11.00 (90 Min) Workshop: Digitalisierung im Alltag – Informieren und Ausprobieren
14.00 (90 Min) Workshop: Qualifizierung und Coaching älterer Menschen in der Wissensweitergabe digitaler Themen in ihrem Sozialraum
16.00 (90 Min) Workshop: Quartierscoaches für Digitales – Auf dem Weg zum hybriden Quartier
Donnerstag, 18. März 2021
09.00 (90 Min) Workshop: Ü 65 geht Online – Am Beispiel von vier Kölner Stadtteilen
11.00 (90 Min) Workshop: Wir machen Ältere fit fürs Netz – Digital-Kompass vor Ort
14.00 (90 Min) Workshop: Mit Spaß in die Zukunft: Digitale Tools zur Senior*innen-Freizeitgestaltung
Freitag, 19. März 2021
09.00 (90 Min) Workshop: Niedrigschwellige Angebote schaffen - Zugänge zur Digitalisierung für ältere Menschen
11.00 (90 Min) Workshop: Mehr Nachhaltigkeit in digitalen Angeboten für ältere Menschen - im Ehrenamt miteinander interagieren
14.00 Uhr "Im Gespräch mit Lisa Heite" - Herausforderungen digitaler Projekte in der Seniorenarbeit und die Rolle hauptamtlicher Begleiter*innen
14.15 Uhr "Es geht ums Mutmachen, Loslegen, Trauen, Fehler zulassen und um Herausforderungen!" Erfahrungen aus der Begleitung älterer Menschen in die digitale Welt, Dagmar Hirche, Wege aus der Einsamkeit e.V.
15.00 Uhr Abschluss der Veranstaltung und Verabschiedung
17. März 2021, 10.00 Uhr
1. Impulsvortrag: Digitalisierung für alle – Illusion oder realistische Perspektive?
Dr. Serge Embacher, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement
„Digital dabei zu sein bedeutet für mich, die neuen Möglichkeiten nicht nur zu nutzen, sondern eine eigene Haltung dazu zu entwickeln.“
Der digitale Wandel beschäftigt Politik und Gesellschaft seit geraumer Zeit und ist spätestens mit der Corona-Krise im öffentlichen Bewusstsein sehr präsent. In Zeiten von Kontaktsperren und erheblichen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit sind plötzlich alle Menschen auf digitale Medien angewiesen, ohne dass auch nur ansatzweise die für die Nutzung der damit verbundenen Möglichkeiten nötigen Kompetenzen und Ausstattungen flächendeckend vorhanden wären.
Ältere Menschen sind davon in besonderer Weise betroffen, weil für sie die Umstellung auf völlig neue Medien- und Kommunikationsverhältnisse eine große Herausforderung darstellt.
Diese defizitäre Situation ist teils politischen Versäumnissen zuzuschreiben (Stichworte: Breitbandausbau, schnelles Internet, Dornröschenschlaf der Politik), hat aber auch viel mit dem eigenen Verhalten zu tun. Vor diesem Hintergrund kommt es gerade gemeinnützigen Organisationen zu, ihre Verantwortung im digitalen Wandel zu erkennen und die großen Themen der Digitalisierung anzugehen. Dazu gehören Digitale Kompetenz, Organisationsentwicklung, Datenschutz und Datensicherheit und nicht zuletzt die Frage, wie wir alle zusammen auch im heraufziehenden Online-Zeitalter Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt schützen und bewahren können. Der Vortrag geht einigen grundlegenden Fragen nach und gibt Anregungen für den Umgang mit dem digitalen Wandel.
Kurzvita
Serge Embacher, geboren 1965, lebt in Berlin und arbeitet als Politikwissenschaftler, Publizist und Moderator. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Bürgergesellschaft, bürgerschaftliches Engagement, Bürgerbeteiligung und Demokratiepolitik. Nach langjährigen Erfahrungen im Deutschen Bundestag als wissenschaftlicher Referent (Themenfelder: Kulturpolitik, bürgerschaftliches Engagement und Bürgerbeteiligung, Innenpolitik) ist er seit 2010 im Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement für Projektentwicklung und -management zuständig.
Die Themen reichen von Perspektiven der Engagementpolitik über Bürgerbeteiligungs- und Demokratiefragen, die Zukunft des Ehrenamts im Katastrophenschutz, die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland und Bürgerhaushalte bis zu Digitalisierung, sozial-ökologische Transformation und gesellschaftliche Vielfalt (Diversity).
19. März 2021. 14.00 Uhr
2. Impulsvortrag: "Es geht ums Mutmachen, Loslegen, Trauen, Fehler zulassen und um Herausforderungen!"
Erfahrungen aus der Begleitung älterer Menschen in die digitale Welt
Dagmar Hirche, Wege aus der Einsamkeit e.V.
„Digital dabei zu sein bedeutet für mich, Teilhabe, Erleichterung, schnelle Kommunikation, Zeitersparnis, Information und Spaß bzw. Unterhaltung.“
Seit 7 Jahren sieht der Verein "Wege aus der Einsamkeit" um Dagmar Hirche die große Herausforderung Menschen 65+ mit in die immer digital werdender Welt mitzunehmen. Die Realität sieht häufig so aus, dass digitale Bildung bei Menschen 65+ aufhört. Forderungen von kostenfreiem WLAN und technischen Geräten für Menschen 65+ in Altenheimen oder in den eigenen 4 Wänden, wenn die finanziellen Mittel nicht reichen, werden kaum gestellt.
Der Verein Wege aus der Einsamkeit hat das Projekt „Wir versilbern das Netz. Das 1x1 der Tablets/Smartphones für Menschen 65+“ ins Leben gerufen. Bis März 2020 wurden so analog über 6.500 Menschen zwischen 65 und 94 Jahren in unseren Runden begrüßt und erste digitale Schritte gemeinsam und erfolgreich gewagt. Seit Corona haben wir von Sitz-Yoga über Lesungen, Spielerunden, Informationen, Musik und Schulungen vieles digital angeboten und sehr viele Senior*innen haben den Schritt mit uns gewagt.
Innerhalb dieses Impulses berichtet Dagmar Hirche über ihre praktischen Erfahrungen aus der Begleitung Älterer in die digitale Welt, wo Herausforderungen und Stolpersteine liegen und wie diese aus dem Weg geräumt werden können. Gleichsam wird ein Blick in die Zukunft gewagt – was braucht es und wie sollte es weiter gehen? Wie ist es möglich, möglichst vielen älteren Menschen die Teilhabe an der Digitalisierung zu ermöglichen?
Kurzvita
Dagmar Hirche, Jahrgang 1957, ist studierte Betriebswirtin, seit 40 Jahre in Führungspositionen in der Dienstleistungsbranche aktiv und seit 2007 Vorstandsvorsitzende des Vereins Wege aus der Einsamkeit e.V., den sie mitgründete.
Sie hat sich auf die Agenda geschrieben, dem Alter ein positives Image zu verleihen. Digitalisierung spielt für sie eine besondere Rolle. Sie fordert, dass digitale Bildung nicht vor Älteren Halt macht und setzt sich dafür ein, dass Menschen jenseits der 65 einen Zugang zur digitalen Welt erhalten. Für ihr gesellschaftliches Engagement wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
17. März 2021, 11.00 Uhr
Digitalisierung im Alltag – Informieren und Ausprobieren
Michael Cirkel, Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule, Gelsenkirchen
Jan Erdmann, Kreis Recklinghausen, Projektleiter DigiQuartier
Janina Kleist, Kreis Recklinghausen, Quartiersmanagerin DigiQuartier
Was ist Digitalisierung? Was bedeutet Smart Home? Wofür steht die Abkürzung AAL? Wie kann moderne Technik Menschen im Alltag unterstützen? Welche Geräte gibt es überhaupt und wo finde ich Informationen?
Darum geht es in diesem Workshop, der in Kooperation mit dem Institut Arbeit und Technik sowie dem Projekt DigiQuartier des Kreises Recklinghausen umgesetzt wird.
Die Themen aus dem Bereich Digitalisierung werden auf einfache Weise erklärt, Konzepte zur Sensibilisierung und Wissensvermittlung erläutert und eine öffentlich zugängliche Datenbank mit Informationen zu über 100 digitalen Alltagshilfen wird vorgestellt, in der sich die Teilnehmenden direkt vor Ort über mögliche digitale Geräte zur Alltagsunterstützung informieren können.
Nach diesem kurzen Input besteht die Möglichkeit in kleinen Gruppen Geräte auszuprobieren ‑ vom Staubsaugerroboter über digitale Messgeräte bis hin zum smarten Spazierstock. Diese Geräte werden aus dem Fundus der „Bücherei der Dinge“ des Projektes DigiQuartier zur Verfügung gestellt und können im Normalbetrieb in den Büchereien in Dorsten und Castrop-Rauxel jederzeit entliehen werden.
17. März 2021, 14.00 Uhr
Qualifizierung und Coaching älterer Menschen in der Wissensweitergabe digitaler Themen in ihrem Sozialraum
Kirsten Kemna, ZWAR e. V. Dortmund, Sozialwissenschaftlerin
Edeltraut Krause, ehrenamtliche Mitarbeiterin DRK Herne und Wanne-Eickel e. V.
Im Rahmen des Workshops wird kurz das Projekt „Train the Trainer“ und die konzeptionellen Ansätze: Peer-Group-Learning, Multiplikator*innen- Coaching in digitalen Themen und der Wissensweitergabe sowie Verzahnung von sozialen und digitalen Aspekten (Überwindung der „Trennung“ dieser Ebenen) präsentieren und um die Erfahrungen der Workshopleitung aus der einjährigen Projektlaufzeit ergänzt.
Im Anschluss werden die Referentinnen mit den Teilnehmenden in die Diskussion gehen und folgende Fragen in 3 Kleingruppen erörtern:
- Welche digitalen Themen sind für die Gruppe der älteren Menschen relevant?
- Wie können „Offliner“ noch besser, gezielter, niedrigschwelliger angesprochen werden (Frauen, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund)?
- Wie können die Informationen (Multiplikator*innen-Infos, Materialsammlungen, Veranstaltungen usw.) gezielter bei den Zielgruppen ankommen?
Zum Abschluss des Workshops werden die Ergebnisse der Kleingruppen im Plenum vorgestellt und besprochen.
17. März 2021, 16.00 Uhr
Quartierscoaches für Digitales – Auf dem Weg zum hybriden Quartier
Sonja Heckmann, AWO Kreisverband Bielefeld e.V., Quartiersmanagement Bielefeld-Schildesche
Der Workshop zeigt Methoden und Maßnahmen auf, wie eine Weiterentwicklung von Quartiersarbeit durch den Aufbau hybrider Angebote erfolgen kann.
Durch die Etablierung digitaler Zugänge zu Informations- und Kommunikationsangeboten im Quartier können Quartierskonzepte krisenfester und zukunftsfähig gestaltet werden. Hierbei ist der Einsatz von geschulten ehrenamtlichen "Quartierscoaches für Digitales" ein Kernelement der Weiterentwicklung. Diese ermöglichen den Quartiersbewohner*innen in einem vertrauensvollen und lebensweltlich orientierten Lernsetting, selbstbestimmt digitale Instrumente kennenzulernen und anzuwenden und sich somit im digitalen Raum zu bewegen.
Die so geförderten Selbsthilfepotentiale stärken die Gemeinschaft im Quartier und werden durch die Initiierung von hybriden Kommunikations- und Begegnungsangebote im Quartier ergänzt. U.a. werden Informationsveranstaltungen, Lesungen und Talkrunden im Quartier hybrid gestaltet; sprich analoge Veranstaltungen, die in den unterschiedlichen Begegnungsräumen eines Quartiers stattfinden, werden durch die digitale Liveübertragung über Videokonferenzen und Podcasts ergänzt und so in ihrer Zugänglichkeit und Wirksamkeit erweitert. Virtuelle Räume sind Teil des Sozialraums bzw. können ihn erweitern und ermöglichen einem breiteren Teilnehmer*innenkreis die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Wie der Weg hin zu einem hybriden Quartier mit Hilfe von ehrenamtlichen Quartierscoachs gelingen kann, wird von Sonja Heckmann vorgestellt und gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutiert werden.
18. März 2021, 09.00 Uhr
Ü 65 geht Online – Am Beispiel von vier Kölner Stadtteilen
Julian Wagner, Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH, SeniorenNetzwerk Junkersdorf
Sandra Kiehn, Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH, SeniorenNetzwerk Müngersdorf
Das Projekt, welches in Kooperation mit den SeniorenNetzwerken vor Ort (Sülz, Klettenberg, Junkersdorf und in Müngersdorf) durchgeführt wurde, wird vorgestellt.
Die Referent*innen haben selbst die Technikbegleitung von Senior*innen durchgeführt. Sie werden ihre Rolle definieren, von ihren praktischen Erfahrungen berichten und die Herausforderungen benennen. Zur Unterstützung wurde ein Leitfaden für Engagierte in der Technikbegleitung mit Schwerpunkt "Lernen im Alter" entwickelt. Auch die besonderen Bedürfnisse von Senior*innen, bezüglich der technischen Voraussetzungen sind Thema (Schriftgröße, Helligkeit, Lautstärke uvm.).
Im ersten Teil des Workshops werden Impulse zu den Themen
- Ausgangslage unter Corona-Bedingungen
- Unterschiede der Stadtteile und die damit verbundenen konzeptionellen Vorgehensweisen
- Finanzierung
- Ablauf und Aufbau des Projektes
- Hilfsmittel für die Technikbegleitung, wie Smartphone, Material uvm.
- Bericht über die praktischen Erfahrungen und Herausforderungen und
- Entwicklung des Leitfadens für Engagierte
geliefert. Die Teilnehmenden können während der Präsentation ihre aufkommenden Fragen einbringen.
In einem zweiten Teil wird eine Diskussion im Plenum von den Referent*innen angeregt und moderiert.
18. März 2021, 11.00 Uhr
Wir machen Ältere fit fürs Netz – Digital-Kompass vor Ort
Katharina Braun, Leitung Digital-Kompass, BAGSO Service GmbH
Monika Sommer-Kensche, Generationennetz Gelsenkirchen e.V. & Digital-Kompass Standort in Gelsenkirchen
Der Digital-Kompass stellt kostenfreie Angebote für Senior*innen rund um Internet und Co. bereit. Mittlerweile sind deutschlandweit 100 Standorte entstanden, an denen Internetlotsen ältere Menschen dabei unterstützen, digitale Angebote selbst auszuprobieren, darunter auch mehrere in Nordrhein-Westfalen. Digital-Kompass Standorte sind Treffpunkte für persönlichen Austausch, für Schulungen vor Ort und online und um Materialien zu erhalten.
Im Rahmen des Workshops stellt der Digital-Kompass Standort Gelsenkirchen das Projekt "Tablet gegen Einsamkeit" vor. Weitere interessante Projekte aus den Standorten sind auch dabei.
Außerdem gibt’s Tipps und Informationen zu den bundesweiten Angeboten des Digital-Kompass und Sie können im Workshop erleben, wie ein digitaler Stammtisch abläuft.
Der Workshop richtet sich an Interessierte, die mehr über den Digital-Kompass erfahren und zugleich einmal einen digitalen Stammtisch erleben möchten.
18. März 2021, 14.00 Uhr
Mit Spaß in die Zukunft: Digitale Tools zur Senior*innen-Freizeitgestaltung
Madleen Knauth, Deutsches Rotes Kreuz - Kreisverband Essen e.V., Essen
Jutta Jeretzky, Quartiersbüro Hammer Osten, DRK-Senioren-Stift Mark, Hamm
Der Workshop zeigt digitale Impulse von niedrigschwelligen "Quick Wins" bis zu anspruchsvollen digitalen Lernangeboten: Leih-Tablets und Tablet/Smartphone-Kurse in der Seniorenarbeit, De Beleef TV, Tover-Tafel, Bike Labyrinth, Digitale Schnitzeljagd 60+ und vieles mehr.
Die Teilnehmer*innen beschäftigen sich im Workshop mit der Frage "Wie lösen wir digitale Herausforderungen im Quartier?" und bekommen konkrete Projekte zur direkten Umsetzung an die Hand. Das Quartiersbüro im Hammer Osten ist im Oktober 2017 gestartet und entwickelt in Zusammenarbeit mit Haupt - und Ehrenamtlichen niedrigschwellige Möglichkeiten der Teilhabe älterer Menschen im Sozialraum – auch digital.
Der DRK-Kreisverband Essen e.V. beschäftigt sich seit August 2019 mit einem umfangreichen Digitalisierungsprojekt in der stationären Pflege und seit drei Jahren mit kreativen Angeboten in der offenen Seniorenarbeit, um mehr Menschen Zugänge zu Digitalisierung zu ermöglichen.
In diesem Workshop können die Teilnehmenden unterschiedliche digitale Werkzeuge für die Arbeit im Quartier kennenlernen und die Einsatzmöglichkeiten diskutieren.
19. März 2021, 09.00 Uhr
Niedrigschwellige Angebote schaffen - Zugänge zur Digitalisierung für ältere Menschen
Paula Manthey, Forum Seniorenarbeit NRW, Kuratorium Deutsche Altershilfe,
Christine Freymuth, Forum Seniorenarbeit NRW, Kuratorium Deutsche Altershilfe
Die Bedeutung von digitalen Kompetenzen im Alter wurde während der Corona-Pandemie besonders deutlich. Innerhalb der Seniorenarbeit bedeutet dies, dass Angebote und Projekte notwendig sind, die die Älteren insbesondere bei den ersten Schritten in die digitale Welt begleiten und unterstützen. Es gibt bereits solche Angebote, leider jedoch zu wenige.
Häufig fehlen ehren- sowie hauptamtlichen Mitarbeiter*innen Ideen, wie solche Projekte kreativ und niedrigschwellig gestaltet werden können. Genau hier setzt der Workshop des Forum Seniorenarbeit NRW an.
In diesem Workshop wird erarbeitet, welche Themen und Rahmenbedingungen eines Projektes einen niedrigschwelligen Zugang zur Digitalisierung für ältere Menschen ermöglichen. Der Workshop ist aufgeteilt in einen informativen und einen interaktiven Teil.
Im ersten Teil werden unterschiedliche Rahmenbedingungen erläutert, die ein Projekt erfüllen muss, um nachhaltig und niedrigschwellig zu gelingen und älteren Menschen den Zugang in eine digitale Welt zu ermöglichen. Weiter werden verschiedene Methoden aus dem Methodenkoffer "Zugänge älterer Menschen in die digitale Welt gestalten" des Forum Seniorenarbeit NRW als Ideen und Impulse vorgestellt.
Darauf aufbauend werden von den Teilnehmenden mitgebrachte und/oder fiktive Projektideen in Kleingruppen beleuchtet. Den Workshop-Teilnehmenden wird ermöglicht selbst kreativ zu werden und neue Ideen für Projekte zu entwickeln bzw. weiterzudenken.
Der Workshop richtet sich an haupt- sowie ehrenamtlich Interessierte, die Lust haben kreative Ideen und kleine Projekte als Zugänge für ältere Menschen in die digitale Welt zu entwickeln.
19. März 2021, 11.00 Uhr
Mehr Nachhaltigkeit in digitalen Angeboten für ältere Menschen - im Ehrenamt miteinander interagieren
Marcel Scharf, Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz für Münster und das westl. Münsterland
Daniel Hoffmann, Forum Seniorenarbeit NRW, Kuratorium Deutsche Altershilfe
Auch oder grade in digitalen Projekten ist der regelmäßige Erfahrungsaustausch und die Weiterqualifizierung der Engagierten eine besondere Herausforderung. Es liegen wenige Erfahrungen und Konzepte aus der Praxis vor, die idealtypische Abläufe veranschaulichen. Aber grade im Umgang mit sich einer schnell verändernden technischen Umgebung und Schnittstellen zu sensiblen persönlichen Inhalten, ist es notwendig, gemeinsame Vereinbarungen zu treffen und das Handeln zu reflektieren.
In diesem Workshop werden wir anhand eines konkreten Beispiels erarbeiten, wie die Begleitung, Qualifizierung, und der Erfahrungsaustausch nachhaltig organisiert werden kann. Gemeinsam werden wir erarbeiten,
- welche Themen der Begleitung in digitalen Projekten von besonderer Relevanz sind,
- welche Aufgaben wahrgenommen werden können und sollen,
- welche verschiedenen Methoden und Instrumente uns im digitalen und analogen Raum zur Verfügung stehen und
- wie diese sinnvoll eingesetzt werden können.
Der Workshop richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche in gleicher Weise.
Interview: Lisa Heite im Gespräch
"Digital dabei zu sein, bedeutet für mich moderne Seniorenarbeit und neueste technische Entwicklungen miteinander zu verbinden."
Als Interviewpartnerin wird Lisa Heite mit ihrer inhaltlichen Expertise und Erfahrung in Projekten mit digitalem Kontext im Bereich der Seniorenarbeit einen Einblick in die Praxis erlauben. Im Fokus des Gesprächs stehen die Herausforderungen digitaler Projekte in der Seniorenarbeit und die Rolle der hauptamtlichen Begleiter*innen.
Lisa Heite ist Geschäftsführerin des Generationennetz Gelsenkirchen e.V. Sie ist seit vielen Jahren in der Seniorenarbeit auf kommunaler Ebene in Gelsenkirchen zu Hause und hat unter anderem die Projekte Quartiersnetz Gelsenkirchen, Technikbotschafter Gelsenkirchen und Pflege im Quartier begleitet. Ihre Themenschwerpunkte sind u.a. bürgerschaftliches Engagement im Alter, partizipative Quartiersentwicklung und Weiterbildung.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Wir bitten Sie jedoch im Falle einer Anmeldung, dies verbindlich zu tun und sofern Sie wissen, dass Sie nicht teilnehmen werden, die Plätze wieder freizugeben.
Die Veranstaltung wird über die Webinarplattform edudip durchgeführt. Die Teilnehmendenzahl ist auf 100 begrenzt.
Nach der Anmeldung erhalten Sie einen individuellen Anmeldelink. Wir werden Sie aber am Tag vor der Veranstaltung auch noch einmal erinnern.
Für die Teilnahme benötigen Sie lediglich einen zeitgemäßen Internetbrowser und Lautsprecher bzw. einen Kopfhörer. Für eine aktive Mitwirkung wird darüber hinaus eine Kamera und ein Mikrophon bzw. ein Headset benötigt.
Mit der Anmeldung haben Sie Zutritt zu allen Teilen der Veranstaltung. Da die Workshops nacheinander stattfinden, können Sie an beliebigen Workshops teilnehmen.
Teile der Veranstaltung werden ggf. aufgezeichnet und anschließend auf unserer Website und in Socialmedia veröffentlicht. Mit der Anmeldung erklären Sie sich damit einverstanden.
Eine Teilnahmebestätigung (z.B. für den Arbeitgeber) wird Ihnen am Ende der Veranstaltung automatisiert zugestellt.
Die Präsentationen werden in einer Dokumentation aufbereitet und zur Verfügung gestellt.
Die Veranstaltung wird gefördert vom
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
Mitwirkende
Generationennetz Gelsenkirchen e.V.
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement
Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz für Münster und das westl. Münsterland
DRK Herne und Wanne-Eickel e. V.
Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule
AWO Kreisverband Bielefeld e.V., Quartiersmanagement Bielefeld-Schildesche
Deutschland sicher im Netz e.V.