Einblicke in und Rückblicke auf die Frühjahrsakademie 2021 #digital

Heute ging die ursprünglich als Präsenzveranstaltung geplante Frühjahrsakademie 2021 zu Ende. Unter dem Titel „Teilhabe älterer Menschen im Sozialraum digital ermöglichen?! – Ideen und Projekte aus der Seniorenarbeit vor Ort“ tagten teilweise mehr als 150 Personen gleichzeitig und ließen sich durch Impulse und Workshops inspirieren.

Das Thema gewann durch die Corona-Pandemie an besonderer Bedeutung. Viele Einrichtungen und Organisationen vor Ort stehen vor der Frage, wie sie ihre Angebote und Abläufe digital gestalten können und wie ältere Menschen vor Ort zur Nutzung digitaler Werkzeuge motiviert werden können.

Dr. Serge Embacher vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement zeichnete in seinem Impulsvortrag ein gesamtgesellschaftliches Bild und berichtete aus seinen Erfahrungen im Projekt „Forum Digitalisierung“. Deutlich wurden die unterschiedlichen Notwendigkeiten in Hinblick auf die verschiedenen Zielgruppen. Er forderte die Organisationen der Zivilgesellschaft zu selbstbewusstem Handeln auf und sich aktiv an der Gestaltung der Digitalisierung der Gesellschaft zu beteiligen.

Besondere Einblicke in den Alltag der hauptamtlichen Mitarbeiter*innen gewährte uns im Interview Lisa Heite vom Generationennetz Gelsenkirchen. Besonders hervor hob sie die oft nicht sichtbaren Aufgaben, die zur Aufrechterhaltung ehrenamtlicher Initiativen notwendig sind. Frau Heite machte noch einmal deutlich, dass der hauptamtliche Rahmen und die Begleitung überhaupt ermöglicht, dass das Engagement bzw. Ehrenamt „freiwillig“ sein kann. Die hauptamtliche Struktur ermöglicht Nachhaltigkeit und Kontinuität.

Dagmar Hirche vom Verein Wege aus der Einsamkeit (Hamburg) machte zum Abschluss Mut und forderte ältere Menschen auf in Eigeninitiative mehr zu wagen und sich zu trauen. Digitale Techniken können vielen Älteren, nicht nur in Corona-Zeiten, ein Stück Lebensqualität geben und Teilhabe ermöglichen. Sie teilte ihre Erfahrungen und verdeutlichte anschaulich, dass Spaß und Freude im Fokus stehen sollten und auch, dass ein wenig Chaos bei den ersten Schritten in noch unbekannten Sphären und Formaten aufseiten der Begleitenden und Teilnehmenden durchaus dazugehören. Es geht darum mutig zu sein und auch etwas zu wagen.

Die acht Workshops bildeten ein breites Spektrum an Möglichkeiten ab, wie digitale Techniken in den Angeboten vor Ort eingesetzt werden können. Die Themen reichten vom ersten Zugang, über regelmäßige Begleitungen, Alltagsanwendungen jenseits der üblichen Messenger und Video-Chats, bis hin zur digitalen Begleitung ehrenamtlich Engagierter vor Ort.

Tenor der Frühjahrsakademie und Einigkeit herrschte darüber, dass an vielen verschiedenen Stellschrauben gedreht werden muss, um Teilhabe älterer Menschen mittels digitaler Techniken zu ermöglichen.

Dies sind neben der individuellen Hardware-Ausstattung und der Qualität des Internetzgangs vor allem Qualifizierung der haupt- und ehrenamtlichen Begleiter*innen, damit Medienkompetenz auch in adäquater Weise vermittelt werden kann. Viele wünschten sich auch einen intensiven Erfahrungsaustausch über Ideen für mögliche Angebote, eingesetzte technische Instrumente und damit einhergehende Problemlösungsstrategien.

Die in der Corona-Zeit gemachten Erfahrungen werden uns sicher noch weiter hilfreich sein, da zumindest ein Teil der digitalen Angebote auch danach in unserem Alltag erhalten bleiben wird.

Die Teilnehmenden wirkten in den Workshops mittels digitalen Tools mit, sodass gemeinsam viele hilfreiche und neue Ideen, Impulse und auch Fragen erarbeitet wurden. In den nächsten Wochen werden wir Stück für Stück die Präsentationen der Workshops und Impulse, die Chat-Verläufe und Boards analysieren und im Rahmen einer Dokumentation auf unserer Website bereitstellen.

Einen besonderen Dank richten wir an dieser Stelle an alle, die sich an der Frühjahrsakademie beteiligt und diese ermöglicht haben: Den Teilnehmenden, den Impulsgebenden, den Fördernden und den Projektmitarbeitenden.

Kurzfristige Einblicke und Rückblicke gewährt der Micro-Blog zur Veranstaltung.

Update vom 29.03.21: Die Dokumentation haben wir heute begonnen zu veröffentlichen.

Letzte Aktualisierung: 15. April 2021

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