Kirsten Kemna, ZWAR e. V. Dortmund, Sozialwissenschaftlerin
Edeltraut Krause, DRK Herne und Wanne-Eickel e. V., ehrenamtliche Mitarbeiterin
Moderation: Christine Freymuth, Forum Seniorenarbeit NRW
Projekt Train the Trainer – Qualifizierung digitaler Themenchampions für ältere Menschen in NRW
Dieser Beitrag ist Teil der Dokumentation der Frühjahrsakademie 2021 des Forum Seniorenarbeit NRW.
Der zweite Workshop der Frühjahrsakademie zum Projekt „Train the Trainer“ bestand aus zwei Impulsvorträgen und einer gemeinsamen Arbeit mit einem Padlet.
1. Block: Train the Trainer
In einem ersten Block wurde das Projekt „Train the Trainer“ von Kirsten Kemna vorgestellt. Das Pilotprojekt wurde im Zeitraum November 2019 bis Dezember 2020 durchgeführt. Fördermittelgeber war die Staatskanzlei NRW, Projektpartner und -durchführende waren die Verbraucherinitiative e.V. und ZWAR e.V.
Im Fokus des Projekts stand die Förderung der digitalen Medienkompetenz älterer Menschen durch die Qualifizierung von Themenchampions in den Sozialräumen. In den Regierungsbezirken Arnsberg und Düsseldorf wurden insgesamt 45 Themenchampions qualifiziert.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnten keine Präsenzveranstaltungen stattfinden, sodass das Projekt digital durchgeführt wurde. Es fanden eine reguläre „Online Sprechstunde“ und eine „Online Sprechstunde für Frauen“ (jeweils einmal wöchentlich) statt.
Innerhalb des Impulses wurden die konzeptionellen Ansätze Peer-Group-Learning, Multiplikator*innen-Coaching in digitalen Themen und der Wissensweitergabe sowie Verzahnung von sozialen und digitalen Aspekten (Überwindung der „Trennung“ dieser Ebenen) präsentiert und um die Erfahrungen von Kirsten Kemna aus der einjährigen Projektlaufzeit ergänzt.
Gemeinsames Arbeiten mit dem Padlet
Bevor es mit dem zweiten Impuls weiterging, bearbeiteten die Teilnehmenden des Workshops gemeinsam Fragestellungen innerhalb eines Padlets.
Welche digitalen Themen sind für die Gruppe der älteren Menschen relevant?
Zu den Antworten der Workshop-Teilnehmenden zählten u.a.:
- Datensicherheit und Datenschutz
- Kommunikation und Kontakterhaltung
- Sicheres Online-Banking und -Shopping
- Gesundheitsförderung und Prävention
Wie können „Offliner“ noch besser, gezielter, niedrigschwelliger angesprochen werden (Frauen, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund)?
Zu den Antworten der Workshop-Teilnehmenden zählten u.a.:
- Unterschiedliche analoge Anlaufstellen (z.B. Multiplikatoren wie Sozialverbände, Organisationen wie Flüchtlingsberatung und -initativen, Religionsgemeinschaften, Fraueneinrichtungen, Behindertenwerkstätten, Migrations-Treffs)
- Relevante und gemeinsame Themen
Wie können die Informationen (Multiplikator*innen-Infos, Materialsammlungen, Veranstaltungen usw.) gezielter bei den Zielgruppen ankommen?
Zu den Antworten der Workshop-Teilnehmenden zählten u.a.:
- Analoge Weitergabe (lokale Netzwerke, Netzwerkgremien, Veranstaltungen vor Ort, Pressearbeit, persönliche Ansprache der Senior*innen)
- Digitale Informationsweitergabe (Newsletter, Mail, Telefon – z.B. #Silberdraht, Plattformen, Social Media)
Wie können wir im Quartier „Räume zum Ausprobieren“ schaffen?
Auswahl aus den Antworten der Teilnehmenden:
- Mit entsprechenden Kooperationspartnern (DigiQuartier Recklinghausen, Schulen und Jugendzentren, bestehende Räume wie Seniorentreffs, Begegnungsstätten und Kirchengemeinden), örtliche Hochschulen, Seniorenbeiräte und -vertretungen, Wohlfahrtsverbände, kommunale Ansprechpersonen)
- Über ansprechende Inhalte (spielerische Angebote, intergenerative Aktionen)
Vor- und Nachteile einer Ausdifferenzierung der Angebote für Teilnehmende und Hauptamtliche?
Auswahl aus den Antworten der Teilnehmenden:
- gezielte Ansprache
- angepasste Erwartungshaltung
- Angebot auf bestimmte Zielgruppe zugeschnitten (z.B. entsprechend der bestehenden Lernbiografie)
- Synergieeffekte durch das gemeinsame Lernen von Menschen mit unterschiedlichen Wissensständen (z.B. in Tandems) fallen weg
Wie kann eine Einbindung/Nutzung des DigitalCheck.NRW erfolgen? Ist dies als sinnvoll anzusehen?
Auswahl aus den Antworten der Teilnehmenden:
- Als „Pre-Check“ um Nachfragen und Inhalte zu konkretisieren
- Als Mittler
- Als Konfigurator eines individuellen Angebotes
- Als „Abschlusstest“ (Anmerkung: der DigitalCheck.NRW ist recht anspruchsvoll)
2. Block: Erfahrungen ZWAR Eickel/Röhlinghausen
Der zweite Teil des Workshops „Erfahrungen ZWAR Eickel/Röhlinghausen“ wurde von Edeltraut Krause vorgetragen. Sie stellte in einem kurzen Abriss ihre Erfahrungen bei der Initiierung des ZWAR-Netzwerkes vor, wie engagierte und interessierte ältere Menschen mitwirken (können) und welche Gruppen sich aus den Interessen der Mitwirkenden gebildet haben.
Ein Hauptaugenmerk lag auf der Arbeit im Netzwerk während der Corona-Pandemie und den in diesem Kontext ins Leben gerufenen und fortgesetzten digitalen Aktivitäten. Mittels Gruppenchats, Messenger-Nachrichten und E-Mails wird miteinander kommuniziert. Weiter wird sich im Rahmen der Basisgruppe „Digital“ einmal wöchentlich zu unterschiedlichen Themen, wie auch „Neuigkeiten von Train The Trainer“, getroffen und ausgetauscht. Ergänzend gibt es weitere Themengruppen, die digital mittels Videochat stattfinden.
Links zum Workshop:
ZWAR e.V., Zwischen Arbeit und Ruhestand e.V., Website aufrufen
ZWAR e.V. Train the Trainer, Projektvorstellung Train the Trainer, Website aufrufen
ZWAR e.V., YouTube-Kanal, Website aufrufen
ZWAR-Gruppe Röhlinghausen, Website aufrufen
Digital Check NRW, Test zu digitalen Kompetenzen, Website aufrufen
Publikation der BAGSO: Ältere Menschen und Digitalisierung, Website aufrufen
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Publikation des 8. Altersbericht, Website aufrufen
Initiative D21, Studie D21 Digital-Index 2020/2021, Website aufrufen
Letzte Aktualisierung: 15. April 2021