Der Internationale Tag des älteren Menschen am 1. Oktober bietet Anlass, einen Blick auf die Wohnsituation Älterer zu werfen. Ergebnisse des Deutschen Alterssurveys zeigen: Die meisten 40- bis 85-Jährigen sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden, obwohl sie nicht immer barrierefrei wohnen.
Die meisten Menschen möchten auch im Alter zu Hause leben. Die Zufriedenheit mit dem Zuhause ist hoch: Fast 90 Prozent der Menschen in der zweiten Lebenshälfte schätzen ihre Wohnsituation als gut ein. Dieses Ergebnis sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wohnungen der 40- bis 85-Jährigen oft Barrieren aufweisen, die den Alltag beschwerlich machen, vor allem für Menschen, die eine Gehhilfe, einen Rollator oder einen Rollstuhl nutzen.
Tatsächlich geben nur 3 Prozent der 40- bis 85-Jährigen an, dass ihre Wohnung oder ihr Haus barrierereduziert ist, sie also einen barrierefreien Zugang zur Wohnung haben und sich außerdem auch innerhalb der Wohnung ohne Barrieren bewegen können.
Treppen oder Stufen vor der Eingangstür sind Barrieren, die beim Zugang zur Wohnung leicht zum Hindernis werden. Nur etwa ein Fünftel der Befragten berichten von einem stufenfreien Zugang. Auch von den Personen, die Mobilitätshilfsmittel nutzen, gelangen nur etwa 24 Prozent in die Wohnung, ohne Stufen überwinden zu müssen.
Ähnlich wie mit dem Zugang zur Wohnung verhält es sich mit der Bewegungsfreiheit innerhalb der Wohnung. Stufen und höhere Schwellen sind potenzielle Sturzauslöser und sie erschweren die Beweglichkeit mit dem Rollator oder Rollstuhl innerhalb der Wohnung. Nur gut 40 Prozent aller Befragten können alle Zimmer stufenfrei erreichen. Von den auf Mobilitätshilfsmittel Angewiesenen sind dies immerhin 62 Prozent. Weniger problematisch ist die Situation bei den Barrieren durch Türschwellen: Fast drei Viertel aller Befragten geben an, keine oder nur niedrige Türschwellen innerhalb der Wohnung zu haben.
Datengrundlage
Die Ergebnisse beruhen auf dem Deutschen Alterssurvey (DEAS) aus dem Jahr 2014, einer bundesweit repräsentativen Studie der 40- bis 85-jährigen Wohnbevölkerung. Der DEAS wird seit 1996 in regelmäßigen Abständen unter wissenschaftlicher Leitung des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) durchgeführt. Gefördert wird die Studie durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Weiterreichende Befunde zur Barrierefreiheit finden Sie in der Buchpublikation „Altern im Wandel. Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS)“, herausgegeben von Katharina Mahne, Julia K. Wolff, Julia Simonson und Clemens Tesch-Römer, sowie im aktuellen DZA-Fact Sheet Barrierefreiheit in den Wohnungen der 40- bis 85-Jährigen.
Quelle: Pressemitteilung des DZA
Foto: Pixabay
Letzte Aktualisierung: 28. September 2017