Ein sehr großer Teil der Unterstützung und Pflege älterer Menschen wird durch Angehörige geleistet. Aufgrund des demografischen und sozialen Wandels wird es für viele Familien jedoch immer schwieriger, die nötige Unterstützung zu erbringen. Es ist deshalb zunehmend wichtig, dass vor Ort ein ausreichendes Angebot an professionellen Diensten gesichert wird sowie nachbarschaftliche Hilfen und das freiwillige Engagement gestärkt werden. Durch solche ergänzenden lokalen Strukturen der Hilfe und Unterstützung können pflegende Angehörige entlastet werden.
Im Siebten Altenbericht der Bundesregierung wird aufgezeigt, dass die Kommunen (kreisfreie Städte, Landkreise sowie kreisangehörige Städte und Gemeinden) bei der Entwicklung lokaler Hilfestrukturen eine wichtige Rolle spielen können. Bund und Länder sollten die Kommunen deshalb finanziell stärken und ihnen größere Handlungsspielräume verschaffen. Zugleich müssen noch mehr Kommunen als bislang die Aufgabe, lokale Strukturen der Hilfe und Unterstützung zu entwickeln und zu stärken, auch aktiv annehmen.
Trotz der zum Teil großen Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen und Kommunen gibt es bei der Sicherung der Daseinsvorsorge für ein gutes Leben im Alter Strategien, die in allen Kommunen sinnvoll und umsetzbar sind: etwa Sozialraumgestaltung, ressortübergreifendes Planen und Handeln sowie die systematische Einbindung der verschiedenen Akteure und Bürgerinnen und Bürger in Entscheidungsprozesse.
Dieses und weitere Ergebnisse des Siebten Altenberichts der Bundesregierung wurden auf der am 4. April 2017 stattgefundenen Konferenz „Kommunen in der alternden Gesellschaft – Empfehlungen des Siebten Altenberichts der Bundesregierung“ vorgestellt und diskutiert. Die Konferenz wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) veranstaltet und durch die am Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) angesiedelte Geschäftsstelle für die Altenberichte der Bundesregierung durchgeführt. Eine Dokumentation der Konferenzbeiträge ist nun veröffentlicht und steht unter www.siebter-altenbericht.de zum Download bereit.
Quelle: Newsletter des DZA vom 20.6.2017
Letzte Aktualisierung: 21. Juni 2017