Das im Oktober 2014 gestartete Projekt QuartiersNETZ hat Fahrt aufgenommen. Sowohl in den vier Projektquartieren Schalke, Schaffrath/Rosenhügel, Hüllen und Buer-Ost als auch bei der Arbeit der stadtweiten Arbeitsgruppen kann es erste praktische Ansätze bei der Verbesserung der Lebensbedingungen insbesondere älterer Bürgerinnen und Bürger der Stadt vorweisen. Das große Interesse der Gelsenkirchener Bevölkerung daran zeigte einmal mehr das diesjährige stadtweite QuartiersNETZ-Treffen, das am Donnerstag, 7. April 2016, von 14.00 – 17.30 Uhr stattfand.
130 Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen, unter ihnen auch einige „Neulinge“, konnte Julius Leberl, Senioren- und Behindertenbeauftragter der Stadt und Geschäftsführer des Generationennetzes Gelsenkirchen, im Hans-Sachs-Haus begrüßen. In seiner Einführung hob er noch einmal den partizipativen Ansatz als das zentrale Merkmal der hiesigen Seniorenarbeit hervor. Sein besonders Merkmal sei, dass Teilhabe der Älteren am öffentlichen Leben nicht nur die Inanspruchnahme von Angeboten, sondern auch die aktive Mitgestaltung der eigenen Lebensumwelt bedeute.
In fünf Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten ging es anschließend um so komplexe Aufgabenstellungen wie die Entwicklung digitaler Quartiersplattformen zur Bereitstellung von Informationen und Serviceleistungen über das Internet, das Schaffen seniorengerechter Interaktions- und Kommunikationsmedien, die Qualifizierung ehrenamtlicher Technikbegleiter zur Unterstützung Älterer bei der Nutzung technischer Hilfsmittel, die Möglichkeiten zur Vergrößerung der Teilhabechancen und die Bündelung vorhandener kommerzieller Angebote zur leichteren Abrufbarkeit durch ältere Menschen.
Ein beispielhafter Blick auf zwei der Arbeitsgruppen zeigt die bereits vorhandene Praxisnähe: Die Arbeitsgruppe Partizipation (Teilhaben und Beteiligen) stellte die Frage in den Mittelpunkt, wie schwer erreichbare Menschen besser angesprochen und einbezogen werden können. Hierzu wurde zum Beispiel in Bezug auf die Gruppe der Pflegebedürftigen die Umsetzung einer Reihe konkreter Maßnahmen verabredet wie die stärkere Kooperation mit Pflegediensten, die Durchführung von Filmcafés in Pflegeheimen, die Einrichtung von Besuchsdiensten in Krankenhäusern und die Verbreitung der bereits von den Seniorenvertretern und Nachbarschaftsstiftern erprobten Erzählbänke.
Die Arbeitsgruppe „Technikbegleitung“ ist über das Stadium der Planung schon hinaus. Zusammen mit der VHS hat sie im März eine erste stadtweite Lernveranstaltung für Technikbegleiter durchgeführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in die nächste Einheit zum Thema „Seniorenhandy und Smartphone“ ein, die am 24. Mai stattfindet und der zweimonatlich weitere folgen werden. Die Lerneinheiten sollen auch als Filme im Internet abrufbar sein, damit sie allen Interessierten, vor allem auch weniger Mobilen, zugänglich sind.
Insgesamt bewies das Treffen einmal mehr den enormen Ideenreichtum und die große Einsatzbereitschaft aller Beteiligten. Mit diesem Projekt ist Gelsenkirchen auf dem besten Wege, seine Vorreiterstellung in Bezug auf die seniorengerechte Entwicklung der Stadt und auf die aktive Einbeziehung älterer Menschen weiter auszubauen.
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Letzte Aktualisierung: 14. April 2016