Der regelmäßig erscheinende Newsletter des Wegweisers Bürgergesellschaft widmet sich in der aktuellen Ausgabe zwei Themen, die auch für unsere Arbeit bedeutsam und aktuell sind. Der Fokus liegt auf Engagementförderung und Engagementpolitik (Teil 1). Die Nummerierung lässt hoffen, dass weitere entsprechende Schwerpunkte folgen.
Alles im Wandel – im Ehrenamt alles beim Alten?!
Unsere Gesellschaft befindet sich in permanenter Veränderung. Dadurch ändert sich zwangsläufig auch, wie Menschen sich engagieren. Grundsätzlich ist Engagement immer geprägt von den jeweiligen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Gegebenheiten seiner Zeit. Um heute Engagement erfolgversprechend fördern zu können, wirft Paul-Stefan Roß, Professor für Sozialarbeitswissenschaft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, in seinem Gastbeitrag einen Blick zurück auf die historischen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die unser Verständnis von bürgerschaftlichem Engagement prägen. Er skizziert zugleich die Umrisse und Herausforderungen eines »Engagements 4.0« und fragt nach den damit verbundenen Herausforderungen für Organisationen, die mit engagierten Menschen arbeiten.
Chancen und Grenzen von Selbstorganisation, Engagement und Mitverantwortung älterer Menschen in ländlichen Räumen
Der soziale und demografische Wandel sowie die Strukturkrisen der letzten Jahrzehnte stellen insbesondere ländliche Räume vor große Herausforderungen. Um die Versorgung der alternden Landbevölkerung auch in Zukunft sicherzustellen, haben sich in einer wachsenden Zahl ländlicher Gemeinden sog. Bürgerhilfevereine organisiert. Solche Hilfevereine – die sich eher selten unter dieser Bezeichnung engagieren – sind im letzten Jahrzehnt sowohl in städtischen Verdichtungsräumen als auch in ganz unterschiedlichen ländlichen Gemeinden gegründet worden. Als Teil des Gemeinwesens sind diese selbstorganisierten Hilfen dort ebenso ein wesentlicher Faktor des Funktionierens der ländlichen Gesellschaften als auch ein Akteur, der eine Versorgungslücke an finanzierbaren Hilfen zur Bewältigung des Alltags älterer Menschen zu schließen versucht. Diese Ambivalenz zwischen Selbstorganisation und Engagement in und für den eigenen Lebensort im ländlichen Raum und der politisch formulierten Notwendigkeit der Übernahme von Mitverantwortung in der Bewältigung gesellschaftlicher Aufgaben war der Ausgangspunkt für das partizipative Praxisforschungsprojekt BULSAR, das sich mit der Rolle von Bürgerhilfevereine und Sozialgenossenschaften als Partner der öffentlichen Daseinsvorsorge und Pflege auseinandergesetzt hat. Monika Alisch und Martina Ritter, Professorinnen an der Hochschule Fulda, stellen in ihrem Gastbeitrag das Modellprojekt und seine Ergebnisse vor.
Diese und weitere Beiträge stehen auf der Website im Newsletterarchiv als Downloads (PDF) zur Verfügung.
Letzte Aktualisierung: 23. Januar 2020