Wohnen für Hilfe basiert auf der Idee, Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenzuführen. Senioren, Familien oder Alleinerziehende und Menschen mit Behinderung, die einen eigenen Haushalt führen und sich die Gesellschaft, Hilfe und Sicherheit durch einen Studierenden wünschen, stellen Wohnraum zur Verfügung. Im Gegenzug hilft der Studierende für die Unterkunft dem Wohnraumanbieter bei der Verrichtung alltäglicher Dinge. Beide Seiten profitieren so von der Wohnpartnerschaft und es entsteht eine Win-Win-Situation.
Das Prinzip Wohnen für Hilfe ist einfach. Die Faustregel lautet: Pro Quadratmeter bezogenen Wohnraum leistet der Studierende eine Stunde Hilfe im Monat. Pflegerische Leistungen jeglicher Art sind von den Hilfeleistungen ausgeschlossen. Nur die Nebenkosten, d. h. Heizung, Wasser, Strom, etc. werden vom Studierenden bezahlt. Wohnraumanbieter und Studierender vereinbaren individuell und vertraglich, welche Unterstützung wann und wie geleistet wird. Die Mitarbeiterinnen von Wohnen für Hilfe stehen dabei beratend zur Seite. Um eine seriöse Vermittlung zu gewährleisten werden während eines Hausbesuches bei einem potentiellen Wohnraumanbieter oder eines Beratungsgespräches mit dem Studierenden Wünsche und Bedürfnisse beider Parteien in einem Fragebogen festgehalten.
Hilfeleistungen
Hilfeleistungen können ganz unterschiedlich aussehen und individuell abgestimmt werden. Dazu zählen Haushaltshilfen, Einkaufen, Gartenarbeit, Hilfestellungen bei PC und Internet, Begleitung bei Arztbesuchen, Vermitteln einer Fremdsprache, Gesellschaft leisten, Hausaufgabenbetreuung, Babysitten, Versorgung von Haustieren und Pflanzen, Haushüten während der Urlaubszeit etc.
Entstehung/Kooperationen
Nach dreijähriger Förderung durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW unterstützt die Stadt Köln seit 2009 nun langfristig Wohnen für Hilfe. Die Adressaten waren in den ersten drei Jahren bei den Wohnraumanbietern ausschließlich Seniorinnen und Senioren. Mit der Erweiterung der Wohnraumanbieter erhält Wohnen für Hilfe eine weitere wichtige gesellschaftliche Bedeutung im Hinblick auf die demographische Entwicklung, den Generationenaustausch, die Solidarität, die gegenseitige Hilfe, die Integration und die Teilhabe verschiedener Personengruppen und beugt der Ausgrenzung vor. Dies ist ein wichtiges Zeichen der Verantwortlichkeit und Nachhaltigkeit.
Köln ist die erste Stadt Deutschlands, die mit der langfristigen Förderung von Wohnen für Hilfe die schwierige Wohnsituation der Studierenden erkannt hat und somit eine Vorreiterrolle einnimmt. Studierende in Köln erhalten dadurch eine Alternative auf dem überlasteten Wohnungsmarkt und zu dem Angebot des Studentenwerks.
Durch die Kooperation der Stadt Köln mit der Universität zu Köln können die Mitarbeiterinnen eine kontinuierliche und solide Vermittlungsarbeit durchführen. Dies stellt einen wesentlichen Arbeitsschwerpunkt dar. Somit können sowohl Wohnraumanbieter als auch Studierende eine vertrauensvolle und zufriedenstellende Wohnpartnerschaft eingehen. Neben dem Amt für Wohnungswesen der Stadt Köln stellen die Seniorenvertreter der Stadt Köln wichtige Kooperationspartner dar. Sie waren es, die das Konzept 2005 nach Köln brachten.
Kontaktdaten:
Universität zu Köln
Humanwissenschaftliche Fakultät
Department Heilpädagogik u. Rehabilitation
Zentrum für Heilpädagogische Gerontologie
Wohnen für Hilfe
Heike Bermond und Sandra Wiegeler
Frangenheimstr. 4 (Das Büro befindet sich in der Gronewaldstr.2a, Gebäude 214, R.807)
50931 Köln
Tel. +49 221 470-7933
wfh-hf@uni-koeln.de
Homepage Wohnen für Hilfe Köln
Wohnen für Hilfe gibt es in ähnlichen Formen auch in anderen Städten Deutschlands
Eine Übersicht bietet die Homepage Wohnen für Hilfe Deutschland
Foto: Uglix – CC BY-NC 2.0
Letzte Aktualisierung: 2. Juni 2015