Der erste Schritt des neuen Pflegestärkungsgesetzes ist getan. Im Zentrum steht der individuelle Unterstützungsbedarf jedes Einzelnen. Mit dem Gesetz sollen die Leistungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen ausgeweitet und die Zahl der zusätzlichen Betreuungskräfte in stationären Pflegeeinrichtungen erhöht werden.
Was das für die Betreuungs- und Entlastungsdienste und für die Ressourcen des Hilfemixes bedeutet, diskutieren die Autoren dieses Schwerpunktes. Der Bedarf an niedrigschwelligen Entlastungsdiensten ist groß, sagt Reinhard Pohlmann, Leiter des Fachdienstes für Senioren der Stadt Dortmund. Noch größer sei der Bedarf an Beratung. Viele Betroffene und ihre Angehörigen seien nur unzureichend über die Angebote informiert. „Das muss sich mit dem neuen Pflegestärkungsgesetz endlich ändern“, fordert Pohlmann.
Flexibilisierung und Vernetzung unserer Leistungssysteme, das sei die Zauberformel, sagt Alexander Künzel, Sprecher des Netzwerks „Soziales neu gestalten“ und Kurator des KDA. Professionelles und zivilgesellschaftliches Engagement müssten besser miteinander verknüpft werden. Das gilt nicht nur für die Pflege, sondern auch für die Teilhabe älterer Menschen mit Unterstützungsbedarf.
Themen dieser Ausgabe:
Schwerpunkt
Flexibler Pflegemix
Herausforderungen der Betreuungs- und Entlastungsdienste für die Praxis nach dem ersten Schritt des Pflegestärkungsgesetzes
Heike Nordmann
Individuelle Teilhabe durch Beratung
Der Bedarf an niedrigschwelligen Entlastungsdiensten ist groß, noch größer ist der Bedarf an Beratung
Reinhard Pohlmann
Lebendige Netzwerke
Eine neue Angebotsvielfalt ist nötig. Professionelles und zivilgesellschaftliches Engagement müssen besser miteinander verknüpft werden
Alexander Künzel
Der Qualifikationsmix
Ohne eine Gesamtstrategie bleiben die neuen Entlastungsdienste im ambulanten Bereich nur Flickwerk. Eine Aufteilung von Betreuungs- und Pflegeangeboten ist widersinnig
Franz Wagner
Partner im Pflegemix
Die Vielfalt des freiwilligen Engagements in der Pflege wird größer. Die Qualität darf darunter nicht leiden
Interview mit Elisabeth Bubolz-Lutz
Leben
Die Chemie muss stimmen
Menschen mit Demenz können in Gastfamilien ein neues Zuhause finden
Dagmar Paffenholz
Menschen
Der konstruktive Pflegekritiker
Interview mit Werner Schell
Management
Zuhause im Quartier
Quartiersentwicklung durch wohnungswirtschaftliche Investitionen
Wohnen mit Zukunft
„Mitalternde Wohnung“ heißt ein Konzept des Verbands Sächsischer Wohnungsgenossenschaften
Dr. Axel Viehweger
Bildung
Intergenerative Gesundheitsförderung für Jung und Alt
Chancen und Barrieren der Kompetenzvermittlung zwischen den Generationen
Marina Kollmann /Anne Beyen
Forschung
Gießener Studien über Sterbeorte in Deutschland
Teil 2: Das Pflegeheim
Prof. Dr. Wolfgang M. George
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit
Letzte Aktualisierung: 22. Juni 2020