Publikation: „Dritte Orte“ als Element altersfreundlicher Kommunen

Neben dem Zuhause und dem Arbeitsplatz braucht es für ein gutes Altern öffentliche Begegnungsräume, die gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Solche „Dritten Orte“ müssen daher als zentrales Element von altersfreundlichen Kommunen gesehen werden. Die Rolle „dritter Orte“ im Alter hat sich eine Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung sowie der Körber-Stiftung angenommen. Die Studie trägt den Titel „Dritte Orte. Begegnungsräume in der altersfreundlichen Stadt“. Sie untersucht, wie Kommunen und Städte gezielt solche Begegnungsräume fördern können.

Der Begriff „Third Places“ – übersetzt also Dritte Orte – geht auf den Soziologen Ray Oldenburg zurück und bezeichnet Begegnungsorte, die jenseits des familiären Umfelds und des Arbeitsplatzes liegen. Darunter fallen z.B. Bibliotheken, Schwimmbäder oder offene Treffs. Öffentlich zugängliche Sportstätten, Kultur- und Bildungseinrichtungen werden im Alter wichtiger, da die „ersten“ und „zweiten“ Orte insbesondere durch Ende der Erwerbstätigkeit an Bedeutung verlieren.

Die Studie der Körber-Stiftung und des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung weist aber auch darauf hin, dass es mehr gebe als die klassischen Seniorentreffs. Vermutet wird, dass sich viele der „neuen Alten“ von den herkömmlichen Angeboten für Senior:innen nicht mehr angesprochen fühlen. Die Babyboomer-Generation arbeite länger, engagiere sich häufiger ehrenamtlich und ihre Frauenerwerbsquote sei höher als bei den vorherigen Generationen. „Sie dürften sich eher für Orte interessieren, die zum aktiven Mitwirken einladen, Freiraum für Austausch, Kreativität, Lernen und neue Ideen bieten“, so der Bericht. Auch müssten „Dritte Orte“ nicht komplett durchstrukturiert sein. Unvorhergesehene Begegnungen oder nur entspanntes Zuschauen sollten durch diese Orte ebenfalls ermöglicht werden. Als ein Positivbeispiel wird in der Studie die Stadt Den Haag beleuchtet.

Mehr Informationen auf der Webseite Seniorenpolitik Aktuell

Zur Publikation der Körber-Stiftung und des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung

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