Mit Daten des Deutschen Alterssurveys (DEAS) aus den Jahren 2020/21 wurde untersucht, wie sich ältere Menschen im Alter von 60 bis 90 Jahren sowohl in städtischen als auch in ländlichen Regionen aktiv in die Gesellschaft und in die Familie einbringen. Dabei wurden die Aktivitäten „Enkelkinder betreuen“, „Angehörige pflegen oder unterstützen“, „ehrenamtliches Engagement“ und „politische Partizipation“ untersucht.
Im familiären Bereich sind ältere Menschen in Stadt und Land anteilig ähnlich aktiv: Etwa ein Drittel von ihnen kümmert sich um Enkelkinder. Bei der Betreuung oder Pflege von Angehörigen sind die Anteile jeweils geringer, aber auch hier sind keine Unterschiede zwischen Stadt und Land erkennbar.
Ein anderes Bild zeigt sich bei der Beteiligung der Älteren am gesellschaftlichen Leben: Während unter den Älteren mit Wohnsitz auf dem Land 16,6 % ehrenamtlich aktiv sind, sind es unter den Älteren mit Wohnsitz in der Stadt 22,6 %. Städter*innen ab 60 Jahren sind auch häufiger Mitglied in einer Partei (7,7 vs. 3,8 %) und geben häufiger an, sich stark oder sehr stark für Politik zu interessieren (56,9 vs. 48,9 %).
Gründe für die genannten Unterschiede können zum einen in der Erreichbarkeit der Orte ehrenamtlichen oder politischen Engagements (durch besseren Ausbau des ÖPNV) oder in Gelegenheitsstrukturen (z.B. Vereinsangebote) liegen. Ein weiterer Grund könnten Stadt-Land-Unterschiede in der Sozialstruktur sein.
In der Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) wird daher für die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen in Stadt und Land plädiert, damit ältere Menschen gleichermaßen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und ihre Potenziale in Ehrenamt und Politik einbringen können.
Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine bundesweit repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden (d. h. 40 Jahre und älter sind). Der DEAS wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.