Ukraine-Krieg: BAGSO weist auf besondere Bedürfnisse älterer Menschen hin

Zum Tag der älteren Generation am 6. April 2022 macht die BAGSO auf die schwierige Situation älterer und alter Menschen in der Ukraine und auf der Flucht aufmerksam. In der Ukraine leben sieben Millionen Menschen über 65 Jahre. Der Mangel an Medikamenten bei chronischen Erkrankungen kann für sie lebensbedrohlich sein. Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist, kann sich bei Angriffen häufig nicht selbst in Sicherheit bringen. Auch Menschen in Pflegeheimen sind dem Krieg oft schutzlos ausgeliefert. Viele Ältere wollen oder können das Land nicht verlassen und bleiben ohne ihre Familien zurück. Andere sind bereits auf der Flucht oder werden, je länger der Krieg andauert, von ihren Kindern nachgeholt.

Die BAGSO ruft dazu auf, bereits bei der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge in Deutschland die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen und von Menschen mit Behinderungen zu berücksichtigen. Im Falle einer Verteilung geflüchteter Menschen auf EU-Länder oder auf einzelne Bundesländer oder Kommunen ist es besonders wichtig, dass die Zusammenführung von Familien gewährleistet wird und unbedingt auch die Großelterngeneration umfasst. Sie brauchen den Familienverbund, auch wenn sie erst zu einem späteren Zeitpunkt flüchten. Wichtig ist auch ein schneller Zugang zu Gesundheits- und Pflegeleistungen sowie zu niedrigschwelligen psychosozialen Beratungsangeboten. Auch für ältere Geflüchtete müssen Sprachkurse und eine Annäherung an den Alltag ermöglicht werden und es muss Angebote für Teilhabe in Deutschland geben. Manche würden sich z.B. bei der Betreuung ukrainischer Kinder, für die keine Kita-Plätze zur Verfügung stehen, engagieren. Ehrenamtliche Patenschaften, die über Seniorenbüros und andere Organisationen vermittelt werden, können einen wichtigen Beitrag zum Ankommen in Deutschland leisten. Ältere Geflüchtete sollten dabei unbedingt mit im Blick sein. Zugleich sollten freiwillig Engagierte auf ihre Aufgabe vorbereitet und für den Umgang mit möglicherweise traumatisierten Menschen geschult werden. Dafür ist kompetente Begleitung durch hauptamtliche Ansprechpartnerinnen und -partner wichtig.

Homepage BAGSO

(Quelle: Pressemitteilung der BAGSO vom 05. April 2022)

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