„Auf wie viel Lebenserfahrungen, Kreativität und Chancen jene Städte und Gemeinden freiwillig verzichten, die keine kommunale Seniorenvertretung einrichten, darauf kann man nicht oft genug hinweisen“. Jürgen Jentsch, der Vorsitzende der Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen (LSV NRW), hat gute Argumente auf seiner Seite, wenn er für die Partizipation älterer Bürgerinnen und Bürger am politischen Leben in den Kommunen wirbt: „Die Gestaltungsaufgabe Alter, vor die besonders in diesen Zeiten der demografischen Entwicklung alle Verantwortlichen gestellt sind, lässt sich in Zusammenarbeit mit engagierten Seniorinnen und Senioren wesentlich besser lösen als ohne sie“. Mehr als 160 aktive Seniorenvertretungen in NRW beweisen dies Tag für Tag.
Noch vor den Kommunalwahlen dieses Septembers hatte die LSV NRW als Dachverband der lokalen Seniorenvertretungen die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister jener Kommunen angeschrieben, die bisher keine Seniorenvertretung haben. „Es ging uns um die Sensibilisierung für das Thema der Teilhabe älterer Bürgerinnen und Bürger“, betont Jentsch. Damit dieses Anliegen auch nach der Konstituierung der neuen Räte – mit teilweise nach der Stichwahl auch neuen Stadtoberhäuptern – in die Kommunen getragen wird, will die LSV NRW diese Kontaktaufnahme zum Ende des Jahres noch einmal wiederholen.
Neben dieser aktuellen Aktion wirbt die Landesseniorenvertretung kontinuierlich für die Neugründung von lokalen Seniorenvertretungen. Der § 27 a der Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen bietet dazu den gesetzlichen Bezug. In der Praxis kann sich die LSV NRW dabei auch auf die Unterstützung der Mitglieder verlassen. „Regionale Vernetzungen einzelner Seniorenvertretungen, Gründungen auf Kreis-Ebene und Werbung in den jeweiligen Nachbarkommunen sind für uns erfreuliche Ansätze, solche Gremien auch ,von unten‘ zu fordern“. Beratung, Seminare und Unterstützung bei der Konstituierung gehören zu den Aufgaben, die die in Münster ansässige Landesseniorenvertretung NRW mit großem Einsatz betreibt.
„Denn wir erleben es in den Berichten über die konkreten Erfolge, die die örtlichen Seniorenvertretungen in ihren Gemeinden erzielen, immer wieder: Die unabhängige politische Arbeit dieser Gremien trifft auf viel positive Resonanz, gerade auch bei den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister“, weiß Jürgen Jentsch. Denn: „Was mit dem Blick aus Seniorensicht zum Beispiel zu den Themen Verkehr, Barrierefreiheit, Pflege oder Quartiersmanagement diskutiert wird, sorgt im Grunde für mehr Qualität für alle Bürgerinnen und Bürger“.
Deshalb setzt der Vorsitzende, ebenso wie sein Vorstandsteam, auf mutige Vorstöße in all jenen Kommunen die glauben, auch ohne kommunale Seniorenvertretung auszukommen. „Wer sich in Städten und Gemeinden umhört, in denen die parteipolitisch neutralen Seniorenvertretungen zum Teil seit Jahren mitreden können, dem sollten angesichts positiver Stimmen rasch die Gegenargumente ausgehen“, wollen Jentsch und die Landesseniorenvertretung NRW weiter Werbung für die Beteiligung von Lebenserfahrung, Kreativität und neuen Chancen bei der Gestaltung des Alltags in den Kommunen machen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Landesseniorenvertretung NRW.
Letzte Aktualisierung: 6. Oktober 2020