In der dreizehnten Ausgabe des Magazins Kulturräume+ dreht sich alles um die inklusive und altersfreundliche Gestaltung von Produkten, kulturellen Dienstleistungen und virtuellen Angeboten. Statt spezieller und oftmals defizitorientierter Lösungen für wenige Menschen hat inklusives Design klare Mehrwerte für ganz unterschiedliche Gruppen, so die Erfahrung von Mathias Knigge von der Agentur grauwert. Auch für den Kulturbereich bietet das „Design für Alle“ eine Vielzahl von praktikablen Möglichkeiten, die unabhängig von Alter oder Behinderung einfach und komfortabel funktionieren, ohne zu stigmatisieren. Das internationale DementiaLab beschreitet andere Wege: Es nimmt die individuellen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz in den Fokus und sucht mit ihnen gemeinsam nach kreativen Design-Lösungen. Wie diese in der Praxis ausschauen können, zeigt die Produktdesignerin Anneke Goertz mit ihren Do-it-yourself-Tipps, die alten Menschen den Alltag leichter machen sollen. Auch für die Kulturgeragogin Evelyn Duerschlag ist Partizipation elementar. Gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern von Alteneinrichtungen gestaltet sie großflächige Wandbilder zu bewohnbaren Erinnerungen. Den Bereich des Game-Designs mit Älteren in Verbindung zu bringen, liegt nicht direkt auf der Hand. Doch Medienexpertin Denise Gühnemann berichtet von der generationenverbindenden Kraft digitaler Spiele und dem YouTube-Kanal „Senioren zocken“. Ein wichtiges Feld des Designs ist die Mode. Die Kulturwissenschaftlerin Esther Gajek und ihre jungen Studierenden haben sich damit befasst, ob es ein altersspezifisches Kleidungsverhalten gibt. Nicht das kalendarische Alter, sondern die Sozialisation und die aktuellen Lebensumstände bestimmen, wie wir uns kleiden, so das Ergebnis. Farben- und lebensfroh ist die Mode der guatemaltekischen Designerin Isabella Springmühl, mit der Mitarbeiterinnen der Ohrenkuss-Redaktion gesprochen haben. Mit leuchtenden Farben, traditionellen Stoffen und viel Herz kreiert die erste Modeschöpferin mit Down-Syndrom einen unverwechselbaren Stil und tragbare Mode für Menschen mit und ohne Behinderung. Am Anfang des Magazins ist zudem ein Bericht über das
„InkluCamp“ zu lesen. Bei diesem Barcamp, das im vergangenen Mai vom Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und Inklusion (kubia) im Dortmunder U veranstaltet wurde, haben sich Fachleute unterschiedlichster Disziplinen über Barrierefreiheit in Kunst und Kultur ausgetauscht.
Kulturräume+ wird zweimal im Jahr mit wechselnden Themenschwerpunkten vom Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und Inklusion (kubia) herausgegeben. Das Magazin bietet aktuelle Berichte aus der Arbeit des Kompetenzzentrums, vertiefende Beiträge aus Wissenschaft und Praxis zu Kultureller Bildung im Alter und inklusiver Kulturarbeit sowie eine Vielzahl von weiterführenden Informationen und Tipps. Die Kulturräume+ richten sich an interessierte Kulturschaffende sowie Tätige in Kultur-, Sozial- und Bildungseinrichtungen.
Das Heft ist online verfügbar oder wird auf Anfrage per Post zugeschickt.
Letzte Aktualisierung: 6. Dezember 2017