Altenbericht begrüßenswert – aber jetzt muss auch was geschehen!

Der Vorsitzende der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V.), Franz Müntefering, erklärt:

Im November hat die Bundesregierung den Siebten Altenbericht und ihre Stellungnahme dazu veröffentlicht. Titel des Berichts: Sorge und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften. Zum ersten Mal wird damit die kommunale Daseinsvorsorge aus der Perspektive der älteren Menschen umfassend beleuchtet.

Die BAGSO begrüßt den Bericht und die Stellungnahme der Bundesregierung dazu, in der es heißt, dass „starke, handlungsfähige Kommunen von zentraler Bedeutung sind, um im demografischen Wandel die Politik für ältere und mit älteren Menschen vor Ort wirkungsvoll weiterzuentwickeln“. Die Bundesregierung stellt weiter fest, dass es auf strukturelle, inhaltliche und finanzielle Rahmenbedingen ankommt. Und darauf, die „sehr unterschiedlichen Entwicklungen in den Kommunen in Deutschland“ zu beachten. Betroffen sind alle wichtigen Lebensbereiche und die Lebensqualität des Miteinanders aller Generationen vor Ort – Wohnen, Wohnumfeld und Daseinsvorsorge, medizinische, pflegerische und betreuende Versorgung, Selbstbestimmung, Bildung und Information, Mobilität und soziale Kontakte.

Die BAGSO dringt darauf, diese wichtigen Erkenntnisse nun zu nutzen und mit einer zielführenden Umsetzung zügig zu beginnen. Erfolgversprechende Potenziale sind vorhanden. Die aus Sicht der BAGSO wichtigsten Handlungsansätze müssen jetzt greifen:

  1. – Mittels eines Leitgesetzes zur Stärkung einer Politik für und mit älteren Menschen vor Ort. Geprüft werden müssen dabei auch Vorschläge, die Altenhilfe zu einer kommunalen Pflichtaufgabe zu machen und ein kommunales Basisbudget für die gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit zu schaffen.
  2. – Eine Gemeinschaftsaufgabe „Demografie“, die auch Binnen- und Außenwanderungen und deren Auswirkungen berücksichtigt, würde Planungssicherheit für Bund, Länder und Kommunen für die kommenden Jahrzehnte schaffen.
  3. Gesicherte Planungsgrundlage. – Die Datenbasis für kleinere räumliche Einheiten im demografischen Wandel muss verbessert werden. Kommunen brauchen qualifizierte Prognosen für ihre Umsetzungskonzepte.
  4. Teilhabe und Teilnahme. – Es gibt gute Beispiele für die Entwicklung lebendiger Stadtteile, Quartiere, Dörfer. Wichtig ist, dass die Prozesse gemeinsam mit den Menschen vor Ort – selbstverständlich auch Seniorinnen und Senioren – gestaltet werden.

Die vom Vorstand der BAGSO verabschiedete Stellungnahme findet sich unter www.bagso.de/

Letzte Aktualisierung: 8. März 2017

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