Bundesfamilienministerium unterstützt Kommunen bei der Gestaltung des Demografischen Wandels
Der demografische Wandel verändert unsere Gesellschaft nachhaltig: sie wird kleiner, älter und bunter. Mit dem Projekt „Demografiewerkstatt Kommunen“ unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zwei Gemeinden, zwei Städte und drei Landkreise mit Hilfe externer Beratungsteams bei der Entwicklung von Handlungsansätzen, die auch für andere Kommunen anwendbar sind.
„Der demografische Wandel ist Chance und gleichzeitig Herausforderung für Bund, Länder und Kommunen“, betont Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesfamilienministerium: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden sehr unterschiedliche Gemeinden, Städte und Landkreise in diesem Projekt ausgewählt haben. Das ermöglicht differenzierte Lösungsansätze, zum Beispiel bei der Entwicklung einer altersfreundlichen Kommune. Genauso wichtig sind aber neue Konzepte zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf. Denn damit kann verhindert werden, dass Menschen aus ihren Städten und Gemeinden abwandern. Sicher ist: Jede Lösung wird anders aussehen – dafür werden wir die kreativen Ideen lokaler Mitstreiter aus allen gesellschaftlichen Gruppen nutzen“, so Staatssekretär Dr. Kleindiek weiter.
Ausgewählt wurden die Gemeinde Adorf /Vogtland, die Stadt Dortmund, der Landkreis Dithmarschen, der Landkreis Emsland, die Stadt Riesa und der Regionalverband Saarbrücken. Die Gemeinde Grabow startet in einem zeitlich versetzten Beratungsprozess mit dem Ziel, Erfahrungen der anderen Kommunen schon gezielt auf ihre Übertragbarkeit hin überprüfen zu können.
Nach einer Bestandsaufnahme wird in jeder Kommune ein „Werkstattplan“ entwickelt mit dem Ziel, neue Wege der Partizipation und der Beteiligung sowie der kommunalen Binnenprozesse zu generieren. Die Prozesse werden systematisch beschrieben und evaluiert. Auf dieser Basis sollen Handlungsempfehlungen und praktische Anregungen für einen großen Kreis von Kommunen entwickelt werden.
Ziel des Projekts „Demografiewerkstatt Kommunen“ ist, dass…
- in den Kommunen nach der fünfjährigen Beratungs- und Unterstützungszeit Handlungsansätze und ein methodischer „Werkzeugkoffer“ entwickelt werden, die auch auf andere Kommunen übertragbar sind.
- sich die eingeleiteten Prozesse nachhaltig etablieren.
- Selbständigkeit und Eigeninitiative der Menschen bis ins hohe Alter verbessert, Partizipation und Potentialentfaltung der Jugend gestärkt sowie die partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert werden können.
- Diversity als selbstverständliche Querschnittsaufgabe verstanden wird.
- die gewonnenen Erfahrungen ausgewertet, zur Weitergabe aufbereitet und in die Demografiestrategie der Bundesregierung eingespeist werden, so dass sich Kommunen, Länder und Bundesbehörden an diesen Erfahrungen orientieren können.
Zentrale Elemente des Projekts
- Die Kommunen werden über einen Zeitraum von fünf Jahren bei der Umsetzung eines gemeinsam erarbeiteten Konzeptes („Werkstattplan“) begleitet. Basis ist eine Bestandsaufnahme durch die wissenschaftliche Begleitung und ein anschließender Strategieworkshop.
- Die Kommunen erhalten für kleinere Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Projekt (z.B. Durchführung von Zukunftswerkstätten; Quartiersversammlungen; Medienarbeit etc.) ein Budget von bis zu 10.000 Euro pro Jahr.
- Sie erhalten mit Unterstützung der Projektgeschäftsstelle Beratung, Begleitung und Unterstützung durch Beratungsteams in Höhe von bis zu 30.000 Euro pro Jahr.
- Der Austausch und die Vernetzung mit anderen Kommunen werden gefördert.
- Das Projekt und die damit verbundenen Prozesse werden durch die Forschungsgesellschaft für Gerontologie, Dortmund, wissenschaftlich begleitet.
- Es erfolgt eine themenbezogene Begleitung durch ein Gremium von Expertinnen und Experten
Quelle: Pressemitteilung des BMFSFJ vom 25.2.2016
Foto: nchenga – CC BY-NC 2.0