Die Tendenz, auch im Rentenalter einer bezahlten Tätigkeit nachzugehen, ist steigend: während im Jahr 2005 nur 6 % der 65- bis 69-Jährigen in Deutschland erwerbstätig waren, gingen im Jahr 2014 schon 14% dieser Altersgruppe einer Erwerbstätigkeit nach (vgl. Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 272 vom 29.7.2015).
Das Heft beleuchtet Ausmaß und Hintergründe für Erwerbsarbeit im Rentenalter mit drei Beiträgen:
Jutta Schmitz diskutiert die „Erwerbstätigkeit im Rentenalter in Deutschland – aktuelle Situation und offene Fragen“ auf der Grundlage eines Forschungsprojekts, das von 2013-2015 am Institut für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen zum Thema durchgeführt wurde und sowohl auf einer quantitativen Bestandsaufnahme (Datenbasis Mikrozensus) als auch auf qualitativer Rekonstruktion (50 narrativ-biografische Interviews) des Phänomens basiert. Der Beitrag betrachtet institutionelle Anreize und Grenzen für Hinzuverdienst, arbeitsrechtliche Bedingungen, den Verbreitungsgrad, die Qualifikationen und Einsatzfelder der Erwerbstätigen und ihre Motive. Die Befunde werden vor dem Hintergrund aktueller institutioneller Rahmenbedingungen eingeordnet.
Heribert Engstler stellt die „Erwerbstätigkeit im Ruhestand“ anhand der Daten aus drei Erhebungswellen des Deutschen Alterssurveys, einer repräsentativen Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte, vor (2002, 2008, 2011). Der Beitrag zeichnet die Entwicklung der Erwerbsbeteiligung im Ruhestand, ihre Charakteristika und Korrelate nach und geht auf die Beweggründe des Arbeitens im Ruhestand ein und gibt einen Ausblick auf die weitere zu erwartende Entwicklung.
Axel Reimann gibt einen Überblick auf die „Erwerbsarbeit im Rentenalter“ aus der Perspektive der Deutschen Rentenversicherung. Es werden die rentenrechtlichen Bedingungen einer Erwerbstätigkeit im Rentenalter -vor und nach Erreichen der Regelaltersgrenze- und die Entwicklung des Durchschnittalters beim Zugang in die Altersrente dargestellt.
Die Beiträge werden mit themenbezogenen Kurzinformationen aus der Altersforschung sowie aus Politik und Praxis ergänzt.
(Quelle: Newsletter des DZA vom 2.11.2015)