Kurz und knapp
Das Forum Seniorenarbeit ist die zentrale Plattform zu aktuellen Themen der gemeinwesenorientierten Seniorenarbeit und des bürgerschaftlichen Engagements älterer Menschen in und für NRW.
Unsere Arbeit richtet sich an haupt- und ehrenamtlich Aktive aus den Bereichen Politik und Verwaltung auf Landes-, Bundes und kommunaler Ebene, Verbänden und Trägern der freien Wohlfahrtspflege und freier Träger, Interessenvertretungen älterer Menschen, selbstorganisierten Gruppen und Initiativen und am Thema interessierter Fachpersonen.
In drei Teilbereichen stehen hierzu verschiedene Instrumente zur Verfügung:
- Informationen aus und für NRW: Website mit aktuellen Beiträgen, Veröffentlichungen, Projektvorstellungen und Veranstaltungstipps, Online-Newsletter und E-Zine (Im Fokus).
- Qualifizierung und Vernetzung: Frühjahrsakademie – das jährlich stattfindende Event zu innovativen Themen.
- Schwerpunktthema ab Juni 2021: Digitale Ideen für Sozialraum und Nachbarschaft
Wir kooperieren dabei mit zahlreichen Organisationen in NRW und bundesweit.
Das Forum Seniorenarbeit ist ein Projekt des Kuratorium Deutsche Altershilfe und wird gefördert vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.
Hintergrund
Neue Wege für Information, Transfer und Vernetzung
In Nordrhein-Westfalen arbeiten viele gemeinwesenorientierte Organisationen daran,
- die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern,
- ihre Teilhabemöglichkeiten zu erhöhen und
- die Qualität der Arbeit vor Ort auszubauen.
Das Forum Seniorenarbeit NRW informiert über die Projekte, Aktivitäten und Erfahrungen aus der gemeinwesenorientierten Seniorenarbeit in NRW, es vernetzt die Akteure, ermöglicht ihnen Erfahrungsaustausch und unterstützt sie beim Transfer in die Praxis.
Dabei arbeitet das Forum Seniorenarbeit eng mit den haupt- und ehrenamtlich Engagierten zusammen, sei es in der Auswahl und Erstellung der Themenschwerpunkte, der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen und Veröffentlichungen oder in der Entwicklung und Durchführung internetbasierter Lernmodule.
Aktive der gemeinwesenorientierten Seniorenarbeit in NRW sind ausdrücklich eingeladen, sich am Forum Seniorenarbeit NRW zu beteiligen.
Zusammenfassend lässt sich die Arbeit des Forum Seniorenarbeit NRW unter diesen drei Schlagworten darstellen:
Information
In zahlreichen internetgestützten Publikationsformaten informiert das Forum Seniorenarbeit Haupt- und Ehrenamtliche über aktuelle Entwicklungen in der gemeinwesenorientierten Seniorenarbeit in NRW.
Transfer
In Webseminare, Workshops und Veranstaltungen bringt das Forum Seniorenarbeit Akteure zusammen, gibt Raum für Diskussionen und entwickelt gemeinsam mit den Aktiven vor Ort Strategien zur Umsetzung aktueller Herausforderungen und Schwerpunkte.
Vernetzung
Über die punktuellen Treffen hinaus unterstützt das Forum Seniorenarbeit Organisationen bei der langfristigen Vernetzung. Hierzu bietet es Interessierten eine technische Infrastruktur im Internet zum Ausprobieren und Austausch.
Selbstverständnis
Das Forum Seniorenarbeit hat in der Ausgestaltung der Alten-/Seniorenpolitik in den letzten Jahren eine bedeutende Rolle eingenommen und die Positionen des KDA in diesem Arbeitsfeld maßgeblich geprägt.
Die Weiterentwicklung der gemeinwesenorientierten Seniorenarbeit ist mit der Pflegeversicherung aus dem Fokus der Öffentlichkeit geraten. Nicht ausreichend berücksichtigt wurde, dass Altenhilfe sich nicht nur auf Hilfe- und Pflegebedürftige konzentrieren darf. Denn die Mehrzahl der älteren Menschen lebt in ihren eigenen Haushalten und ist weder hilfe- noch pflegebedürftig.
Altenhilfe bzw. Altenarbeit muss neben Fragen der Versorgung auch die Interessen, Anliegen und Bedarfslagen der nicht hilfe- und pflegebedürftigen Menschen in einer stark ausgeweiteten Altersphase berücksichtigen.
Der Wandel der Altersbilder vom „betreuten Alter“ hin zum „selbstbestimmten und autonomen Alter“ hat zu einer Ausdifferenzierung der Seniorenarbeit geführt. So sind veränderte Erwartungshaltungen der älteren Generation zu erkennen, die unter anderem mehr Selbstbestimmung einfordert und Verantwortung übernimmt. Heute gehören neben sozialer Teilhabe und Integration Prävention, Selbsthilfe und gesellschaftliche Verantwortung zu den Leitbildern einer modernen Seniorenarbeit. Die vielfältigen Lebenslagen, -situationen und Ressourcen älterer Menschen machen ein differenzierteres Angebot in der Seniorenarbeit notwendig, das diesen Anforderungen gerecht wird.
Um dem Ansatz, „so lange wie möglich zu Hause zu bleiben“, Rechnung zu tragen, muss auch die Seniorenarbeit entsprechend auf das „Verbleiben im Quartier“ ausgerichtet sein. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund der demographischen Veränderungen – wie die Zunahme alleinstehender älterer Menschen und die Verringerung des Potenzials helfender Angehöriger – zu sehen. Dies bietet der Ansatz der gemeinwesenorientierten Seniorenarbeit, der nicht nur sozialräumlich ausgerichtet ist, sondern auch Kriterien der offenen Seniorenarbeit enthält.
Gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit baut darauf auf, eine selbstständige Lebensführung zu erhalten und soziale Netzwerke aus- und aufzubauen. Dieser Arbeits- bzw. Handlungsansatz
- ist präventiv ausgerichtet (gesundheitliche und soziale Prävention),
- stärkt die Selbsthilfe und Selbstorganisation (Aufbau sozialer Netzwerke),
- bezieht das bürgerschaftliche Engagement mit ein und fördert es und
- ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe (Gestaltung von Partizipationsmöglichkeiten).
Dies führt zu außerordentlich unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern wie Beratung und Information, Bildung (Lebenslanges Lernen), Förderung bürgerschaftlichen Engagements, Kultur und Wohnen, u.a.
Das KDA hat mit dem „Forum Seniorenarbeit NRW“ in den letzten Jahren Einrichtungen und Träger bei der Konzeptionierung zeitgemäßer Angebote unterstützt, indem Grundlagen und Erfahrungswissen zur gemeinwesenorientierten Arbeit gesammelt, strukturiert und weiterverbreitet wurden. Die Multiplikation von Wissen und Erfahrungen aus Forschung und Praxis sowie die Begleitung der Umsetzung dieser Erkenntnisse sollte auch weiterhin im Mittelpunkt des Handelns stehen und weiter ausgebaut werden.
Darüber hinaus müssen zukünftig Grundlagen, die das Zusammenspiel aller Akteurinnen und Akteure der Arbeit mit älteren Menschen und der Älteren selbst im Hinblick auf die Gestaltung der dritten und vierten Lebensphase verbessern, weiter vorangetrieben werden.
Die Rolle des KDA/Forum Seniorenarbeit in diesem Prozess ist eine „moderierende“. Dabei sollten originäre KDA-Arbeitsprinzipien wie identifizieren und transparent machen, multiplizieren und transportieren, vernetzen, beraten, Initiativen vor Ort unterstützen sowie Nachhaltigkeit erzeugen, weiterverfolgt werden.
Parallel können wir uns aber nicht nur an vergangenem Orientieren sondern müssen auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren und unserer Rolle als Ideenschmiede und Innovationsträger gerecht werden.
Die Grundlagen unseres Handelns sind unabhängig von verbandlichen oder parteilichen Interessen. Wir verfolgen ein partnerschaftliches und kooperatives Handeln zugunsten der Interessen älterer Menschen. Kooperationen sind nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Zukunftsaufgabe, die es weiter zu entwickeln gilt.
Inhaltlich ist es aus unserer Perspektive notwendig, Handlungsfelder der Zukunft zu beschreiben.
Unabhängigkeit und Selbstbestimmung im Alter unter Berücksichtigung der Interessen und Besonderheiten aller Menschen, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft, Geschlecht, Religion und Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Identität, wirtschaftlicher Situation oder sozialem Status.
Themenfelder für die Bearbeitung dieses Leitziels gibt es viele. Einige exemplarische sind:
- Engagementförderung und Partizipation mit dem Fokus der Stärkung der Selbstorganisationskräfte älterer Menschen und dem Aufbau sozialer Netzwerke
- Nachbarschaft / Wohnen im Quartier
- Medienarbeit: insbesondere die Rolle älterer Menschen in der digitalen Gesellschaft
- Altersbilder/Vermeidung von Altersdiskriminierung
- Verbraucherschutz und Transparenz
- Freizeit, Bildung, Kultur, Sport und Beschäftigung
Diese Auswahl ist sicher nicht vollständig, zeigt aber die Vielfalt. Mitgedacht werden müssen natürlich immer der Anschluss und die Schnittstellen an die vorhandenen Hilfesysteme im Kontext der vielen Facetten von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit.
Letzte Aktualisierung: 29. September 2021