Wohnen und Mobilität

Das Thema „Wohnen und Wohnumfeld“ ist ein zentraler Aspekt der Senior:innenarbeit, da es die Lebensqualität und Selbstständigkeit älterer Menschen maßgeblich beeinflusst. Es umfasst sowohl die Gestaltung des Wohnraums als auch die Einbindung in das soziale Umfeld und bietet dadurch vielfältige Ansatzpunkte für Interventionen.

Relevanz für die Senior:innenarbeit

Ein individuell gestaltetes und barrierefreies Wohnumfeld ist entscheidend, um die Lebensqualität älterer Menschen zu sichern. Ebenso bedeutend ist eine gut ausgebaute Infrastruktur, die den Zugang zu Dienstleistungen, Gesundheitsangeboten und sozialen Kontakten sicherstellt. Diese Faktoren tragen dazu bei, Mobilität, Autonomie und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Angesichts des demografischen Wandels ist es wichtig, auch innovative Wohnformen wie Mehrgenerationenprojekte und gemeinschaftliche Wohnmodelle zu fördern, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse älterer Menschen eingehen. Neben der physischen Gestaltung des Wohnraums spielt die soziale Dimension eine wesentliche Rolle. Unterstützungsnetzwerke und nachbarschaftliche Hilfsangebote stärken nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern helfen auch, Isolation und Vereinsamung zu verhindern.

Engagement und Vielfalt des Alter(n)s

Das Wohnumfeld bietet zahlreiche Möglichkeiten für freiwilliges Engagement, sei es durch die Organisation von Nachbarschaftshilfen, Freizeitangeboten oder kulturellen Aktivitäten. Dabei fördern generationenübergreifende Projekte den Austausch zwischen Jung und Alt und tragen zur Integration älterer Menschen in die Gesellschaft bei. Eine besondere Herausforderung besteht darin, die unterschiedlichen Lebenssituationen und Bedürfnisse der älteren Generationen zu berücksichtigen und flexible Lösungen zu entwickeln.

Neunter Altersbericht

Der Neunte Altersbericht der Bundesregierung trägt den Titel „Alt werden in Deutschland – Vielfalt der Potenziale und Ungleichheit der Teilhabechancen“ und betont die unterschiedlichen Lebenssituationen älterer Menschen. Förderung von Wohnmobilität und Umzugsbereitschaft im Alter helfen, das Zuhause an neue Bedürfnisse anzupassen. Barrierereduziertes Wohnen und Mobilität fördern Selbstständigkeit und soziale Kontakte. Besonders im Ruhestand wird das Wohnumfeld als sozialer Raum wichtiger. Entscheidend ist, dass ältere Menschen selbstbestimmt über ihre Wohnform entscheiden können, um aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Zentrale Themenbereiche und Zielsetzung

  1. Selbstbestimmtes Leben ermöglichen: Ältere Menschen sollen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben können.
  2. Alltagshilfen bereitstellen: Angepasste Wohnräume, technische Unterstützung und organisierte Nachbarschaftshilfe erleichtern den Alltag.
  3. Teilhabe fördern: Der Zugang zu lokalen Angeboten und Netzwerken stärkt soziale und kulturelle Inklusion.
  4. Sicherheit und Gesundheit gewährleisten: Wohnumfelder sollen so gestaltet sein, dass sie den physischen und sozialen Bedürfnissen älterer Menschen gerecht werden.

Das „Forum Seniorenarbeit NRW“ versteht sich als Plattform, die diese Themen bündelt, innovative Ansätze fördert und den Austausch zwischen Akteuren unterstützt. Ziel ist es, praxisorientierte Impulse für die Gestaltung zukunftsfähiger Wohn- und Lebensmodelle für ältere Menschen zu setzen.

Letzte Aktualisierung: 14. Februar 2025