Der mehrteilige Workshop „Miteinander digital – Lernorte für ältere Menschen ermöglichen“ fand zwischen dem 18. Januar 2021 und dem 04. März 2021 statt. Zunächst war es geplant den Workshop im Raum Düren durchzuführen. Der Kreis Düren hatte das Forum Seniorenarbeit freundlicherweise bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten unterstützt. Aufgrund der aktuellen Lage mussten wir die Präsenz und Düren jedoch absagen. Der Workshop wurde in den digitalen Raum verlegt und über die Plattform Edudip durchgeführt.
Der Workshop richtete sich an haupt- sowie ehrenamtlich Interessierte aus dem Arbeitsfeld der Seniorenarbeit. Für den Workshop hatten sich insgesamt 14 Personen jeweils als Tandem angemeldet. Die Teilnehmenden sollten die Möglichkeit bekommen im Rahmen des Workshops gemeinsam kleinere Projekte zu entwickeln, welche älteren Menschen den Zugang in die digitale Welt vereinfachen kann. Älteren Menschen fehlen in der Regel alltägliche Begegnungsräume, in denen sie sich mit digitalen Themen auseinandersetzen können und ein erster Einstieg in die digitale Welt ermöglicht wird. Es ist notwendig diese Begegnungsräume für Ältere zu schaffen und ihnen Orte zum Ausprobieren und Austauschen zu ermöglichen. Ziel des Workshops war daher die Erarbeitung von Projektideen zum Aufbau eines Angebots mit einem digitalen Schwerpunkt für ältere Menschen, das einen ersten Zugang in die digitale Welt ermöglicht.
Wie bereits angedeutet, fand die Veranstaltung aufgrund der bekannten Einschränkungen online statt. Neben Auftakt und Abschlussveranstaltung wurde über den gesamten Zeitraum in einem Onlineraum weitergearbeitet. Begleitend fanden zwei Online-Sprechstunden Anfang und Ende Februar statt.
Auftaktveranstaltung:
Die Auftaktveranstaltung begann mit einer Einführung in das Thema durch die Moderatorinnen Christine Freymuth und Paula Manthey. Im Vorfeld hatten die Teilnehmenden begleitende Unterlagen und kleine Überraschungen per Post zugeschickt bekommen. Es wurde ein Blick auf die Digitalisierung aus gesellschaftlicher Perspektive geworfen. Es wurde erörtert, welche Rolle das Internet und digitale Techniken für ältere Menschen spielen. Hierzu wurden Informationen über die Inhalte aus dem 8. Altersbericht und Publikationen von Herbert Kubicek und Barbara Lippa besprochen. Als nächster Schritt wurde an digitalen Thementischen gearbeitet. Zu drei Schwerpunkten wurden Informationen und Ideen der Teilnehmenden zusammengetragen. Die drei Themenschwerpunkte waren:
- Tisch 1: Besonderheiten Lernen im Alter/ Lernorte & Formate
- Tisch 2: (Technische) Anforderungen für ältere Menschen
- Tisch 3: Besonderheit digitale Lernorte –Was ist beim „Digitalen“ anders?
Abschließend wurden in Vorbereitung auf die Onlinephase verschiedene Arbeitsmaterialien vorgestellt. Diese waren unter anderem der Onlineraum Forum-Lernen, Arbeitsblätter sowie der Methodenkoffer und die Handreichungen des Forum Seniorenarbeit.
Online-Sprechstunde 1
Die Teilnehmenden hatten bis zur ersten Sprechstunde Zeit sich im Onlineraum auszutauschen und erste Überlegungen und Ansätze für Ihr Projekt zu entwickeln. Am 02.02.21 trafen wir uns auf der Plattform Edudip für die erste Onlinesprechstunde wieder. Die Sprechstunde begann zuerst mit einem Rückblick und einem Erfahrungsaustausch. Die erste Sprechstunde sollte dazu dienen die Zielgruppen genauer benennen zu können, die durch die Angebote angesprochen werden sollten. Hierzu wurden mithilfe eines Arbeitsblatts sogenannte Personas, also fiktive Charaktere erstellt und deren spezifische Bedürfnisse herausgearbeitet. Daran anschließend wurden Praxisbeispiele vorgestellt, bei denen der Fokus auf besondere Merkmale der Zielgruppen gelegt wurde. Unter anderem wurde das Projekt „Mehr Mouse Mobil“ aus Bocholt vorgestellt, welchen türkischsprachige ältere Multiplikator*innen ausbildete. Das Projekt „65+ geht Online“ aus Köln ist aus der Corona-Nachbarschaftshilfe entstanden. Auch wurden Methoden erläutert, die im Methodenkoffer des Forum Seniorenarbeit veröffentlicht wurden und vorrangig zielgruppenspezifisch eingesetzt werden können.
Online-Sprechstunde 2
Auch die zweite Sprechstunde begann mit einem Rückblick und einem Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmenden gaben sich gegenseitig Rückmeldung darüber, wie ihr aktueller Stand in der Entwicklung ihrer Projekte war, womit sie zufrieden waren und wo noch Unterstützung notwendig sei. Anschließend wurde in dieser Sprechstunde die sogenannte SWOT-Methode durchgeführt. Bei dieser Methode geht es darum Ressourcen und Hindernisse aufzudecken, die eine Projektentwicklung ausbremsen oder vorantreiben könnten. Auf einem Arbeitsblatt sollten die Teilnehmenden zunächst Angaben über die Stärken und Schwächen ihrer Projektidee machen und anschließend kritisch beurteilen, welche Hindernisse oder Ressourcen sich aus diesen Erkenntnissen festlegen ließen. Nach einer kurzen Pause wurde dann der Zwischenstand der einzelnen Projektskizzen präsentiert. Die Projektskizzen wurden anschließend in den verbleibenden Wochen bis zur Abschlussveranstaltung weiter ausgearbeitet.
Abschlussveranstaltung
Das vierte digitale Zusammenkommen am 04.03. bildetet schließlich die Abschlussveranstaltung des Workshops. Auch diese Veranstaltung musste als digitale Veranstaltung durchgeführt werden. Nach einem Rückblick auf vorangegangenen Online-Treffen und die gesamte Veranstaltung bekamen alle Teilnehmenden die Möglichkeit in je 10 Minuten ihren Projektentwurf vorzustellen. Dazu hatten die Teilnehmenden vor der Veranstaltung Präsentationen und weitere Materialien wie Zeitungsausschnitte, Bilder, Logos oder Umfragen angefertigt. In den Präsentationen wurden die jeweiligen Projektansätze den anderen Workshop Teilnehmenden vorgestellt. Insgesamt wurden 6 unterschiedliche Ideen vorgestellt, die künftig in NRW umgesetzt werden sollten oder bei Ende des Workshops bereits durchgeführt worden waren. Unter anderem waren dies:
- Ein Online-Gedächtnistraining
- Eine Online-Kochgruppe
- Ein (digitales) Café mit wechselnden Angeboten
- Ein digitaler Tablet-Kurs
- Gemeinschaftliche (Online)-Treffen mit wechselnden Angeboten
- Wechselnde digitale Kulturangebote
Die Aktionen sind teilweise zunächst als eine kurzfristige oder einmalige Aktion geplant andere Aktionen wurden von Beginn an so geplant, dass sie später eventuell auch verstetigt werden könnten. Im Anschluss an die Präsentationen gab es noch zwei Exkurse von den Moderatorinnen zu dem Thema Öffentlichkeitsarbeit und dem Thema Durchführung von Video-Konferenzen. Am Ende des Workshops wurde beschlossen weiter in Kontakt zu bleiben und sich über Praxiserfahrungen auszutauschen.
Wir vom Forum Seniorenarbeit sind begeistert von den vielen unterschiedlichen Projektideen, die im Rahmen des Workshops entwickelt wurden. Wir wünschen den Projekten weiterhin einen guten Verlauf und sind schon sehr gespannt auf Neuigkeiten und Erfahrungsberichte über die Umsetzung und die noch anstehenden Praxisphasen.
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Letzte Aktualisierung: 12. März 2021