Am 7. Mai 2019 tagte beim Deutsche Roten Kreuz in Herne die AG Nachbarschaft und Nachbarschaftshilfe ermöglichen zum zweiten Mal. Aufbauend auf dem ersten Treffen begann es mit einem Impuls von Leon Hellermann zur Begriffseingrenzung und Definition von Nachbarschaften.
Christine Freymuth präsentierte anschließend drei Praxisbeispiele um die Ziele und Vorteile (auch für ältere Menschen) zu verdeutlichen, die Digitalisierung im Bereich der Nachbarschaftsarbeit mit sich bringt.
Diese waren:
- Die digitale Organisation eines Tauschrings
- Das Engagement eines Seniorennetzwerks auf nebenande
- Die Gründung einer Messenger-Gruppe zur informellen Organisation von nachbarschaftlicher Hilfe in einem Wohngebäude
Im Rahmen der anschließenden Diskussion wurde noch einmal besonders betont, dass die Digitalisierung kein Selbstzweck ist, sondern als Instrument und Werkzeug für die Förderung sozialer Kontakte und Teilhabe im Nahraum angesehen wird.
Besonders am Beispiels des Tauschrings wurde deutlich, dass Tätigkeiten und Zeiten durch Digitalisierung schlanker, effizienter und stabiler gestaltet werden. Die Verwaltung und Rahmenorganisation wird entlastet und die Selbstorganisation der Teilnehmenden gefördert. Es kann sich auf das eigentliche Anliegen konzentriert werden.
Bestandsaufnahme der digitalen Situation im Arbeitsfeld
Die anschließende Diskussion inerhalb der Gruppe zeigte, dass Digitalisierung noch wenig im Kontext der Nachbarschaftshilfe genutzt wird. Seitens der Teilnehmenden wurde aber Interesse deutlich, weitere Werkzeuge kennenzulernen.
Innerhalb der Gruppe wurden einige Beispiele für Anwendungen in der Nachbarschaft genannt:
- Organisation der Zeitvorsorge Köln mit der Software Obelio
- Netzwerk/Runder Tisch Schildesche
- Sag’s Uns – Müll melden und Infos zur Abfuhr in Köln (auch in anderen Kommunen in ähnlicher Form verfügbar)
- Infos zu Quartieren in Paderborn (städtisch)
- Bildung kleiner Gruppen innerhalb von nebenan.de (ohne konkrete Nennung)
Gegen Ende des Treffens entzündete sich eine Diskussion über die allgemeine Vorgehensweise. Ob es nicht sinnvoller sei, sich zunächst den Problemen der Zugänge zu widmen, bevor es den Organisationen möglich sei sich praktischen Projekten im Kontext Digitalisierung zu widmen.
Analyse von Praxisprojekten & Identifikation der Erfolgsfaktoren
Aus den Diskussionen und Wortbeiträgen des Tages haben wir erste Erfolgsfaktoren zur Förderung digitaler Projekte in der Nachbarschaftsarbeit gesammelt. Die tiefergehende Analyse und Diskussion erfolgt in den nächsten Sitzungen.
Die ausführlichen Protokolle und Präsentationen stehen den Teilnehmenden der AG im Online-Raum der AG auf www.forum-lernen.de zur Verfügung.
Letzte Aktualisierung: 9. Mai 2019