Seniorenturnen ist ein Bewegungs-, Spiel- und Sportangebot für die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren. Dabei geht es zunächst um die Förderung bzw. Aufrechterhaltung der gesundheitlichen Leistungsfähigkeit und die Stärkung des Bewegungsapparates sowie der Muskulatur. Darüber hinaus bietet Seniorenturnen die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und Gemeinschaft zu erleben. Die Gemeinschaft kann über die Sportstunde hinaus z.B. bei Vereinsfahrten gefestigt werden und bietet so auch alleinstehenden Menschen eine Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Umsetzung und Durchführung
Das Turnen im klassischen Sinne sollte hier aus gesundheitlichen Gründen nur symbolisch betrachtet werden. Aber es gibt Angebote, die einem „altersgerechten Turnen“ in Form von Bewegung nahe kommen. Neben jahreszeit- und umgebungsabhängigen Konzeptionen wie dem Nordic Walking oder Skilanglauf, gibt es auch eine Palette von leichter umsetzbaren Bewegungsinhalten, wie der bekannten Gymnastik, die sowohl individuell als Hockergymnastik als auch im Wasser ausgeführt werden kann, oder zielgruppenspezifische Angebote wie der Herzsport. Aber auch die Förderung geistiger Versorgung über Anforderungen, die sich auf Reaktionsgeschwindigkeit und das Gleichgewichtvermögen beziehen, oder mittels Aufgaben für die Orientierungs- und Anpassungsfähigkeit, um alltägliche Situationen bestmöglich zu bewältigen, beinhalten, sind für eine selbstständige Versorgung entscheidend.
Das Angebot kann ein Angebot von Seniorinnen und Senioren für Seniorinnen und Senioren sein, da z.B. ältere, körperlich mobile Menschen Initiator eines solchen Kurses sein können. Aber auch pensionierte, ehrenamtlich engagierte Ärzte können spezifischer Bewegungsangebote durchführen. Dadurch können rehabilitative Schlaganfalnachsorge- oder Herzsportgruppen unter ärztlicher Aufsicht stattfinden und leisten regelmäßig für jeden Betroffenen einen wichtigen Beitrag zur eigenen Gesundheitsentwicklung und -erhaltung.
Die Gestaltung der Kursstunden kann insgesamt ein vielfältiges Sport- und Bewegungsangebot umfassen. So werden Übungen und Sportspiele angeboten, die die Ausdauer, die Koordination, aber auch die Kräftigung der Muskulatur fördern. Dafür gibt es unterschiedliche Formen von Gymnastik. Seniorenaerobic mit Musik fördert z.B. das Rhythmusgefühl, die Dynamik und Koordination, während Funktionsgymnastik mit Dehnungsübungen insbesondere die Muskulatur kräftigt und den Bewegungsapparat sowie die Gelenke beweglich hält.
Die Kursstunden können ein- oder zweimal pro Woche für 45 Minuten oder eine Stunde angeboten werden. Dafür sollte ein Kursraum mit entsprechendem Platz und geeignetem Bodenbelag zur Verfügung stehen. Solche sind z.B. in einem Bürger- oder Seniorentreff, Jugendzentrum, im Stadtteiltreff, in einer stationären Einrichtung oder in Gebäuden der Kirchengemeinden zu finden. Alternativ, v.a. für größere Kursgruppen, kann auch eine Sporthalle einer nahegelegenen Schule für die Zeit des Kurses gemietet werden.
Neben dem üblichen Sportangebot können auf Wunsch der Teilnehmer auch andere Sportarten, z.B. Bosseln oder Gymnastiktanz, angeboten werden.
Je nach Gruppenzusammensetzung kann ein ergänzendes Angebot, z.B. ein Getränk im Anschluss, eine Kursfahrt oder gemeinsame Tagesausflüge das gemeinschaftliche Miteinander stärken und fördern.
Foto: api – CC BY-NC 2.0
Weitere Informationen zum Modul
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Landesbüro Altengerechte Quartiere.NRW präsentieren wir das Modul des Monats.
Der Modulbaukasten bietet konkrete Unterstützung in der Quartiersarbeit durch eine Sammlung geeigneter Instrumente und Methoden. Im Modulbaukasten des AQ NRW finden Sie Hinweise zur Umsetzung, Fallbeispiele, Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sowie weitere Informationen.
Letzte Aktualisierung: 4. April 2017